Außer Lebensmitteln werden auch Bargeldhilfen, Medikamente und Hygieneartikel verteilt. Zudem soll die Versorgung mit Wasser sichergestellt werden. Wenn nicht schnell geholfen werde, dann drohe eine Hungersnot.
In der Region sind nach Einschätzung des katholischen Katastrophenhilfswerks 4,5 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen, nachdem im November der Konflikt zwischen Rebellen und äthiopischen Regierungstruppen eskalierte. Täglich würden Zivilisten getötet, auch humanitäre Helfer seien ums Leben gekommen.
Hunderttauende auf der Flucht
Die Regierung des nordostafrikanischen Landes hatte im November eine Militäroffensive gegen die Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) begonnen, die bis dahin in der gleichnamigen Region an der Macht war. Hintergrund waren jahrelange Spannungen zwischen der TPLF und der Zentralregierung.
Die Kämpfe im Norden Äthiopiens verwandelten sich bald in einen komplexen Konflikt, in den auch das Nachbarland Eritrea verwickelt ist. Der andauernde Konflikt hat bereits Hunderttausende Menschen in die Flucht getrieben und große Zerstörung angerichtet.
US-Regierung fordert Waffenstillstand
US-Präsident Joe Biden hat vor einigen Tagen einen Waffenstillstand in Tigray gefordert. "Politische Wunden können nicht mit der Kraft von Waffen geheilt werden", erklärte Biden. Die Menschenrechtsverletzungen in Tigray, darunter auch weit verbreitete sexuelle Gewalt, "sind inakzeptabel und müssen aufhören", forderte Biden. Familien jeglicher Herkunft und Volksgruppe hätten ein Recht darauf, dort in Frieden und Sicherheit zu leben.
Die Truppen Eritreas und die Kräfte der Volksgruppe der Amhara müssten abziehen und den Zugang für humanitäre Hilfe gewähren, um eine Hungersnot in der Region zu verhindern, forderte Biden. Der Sondergesandte der US-Regierung für das Horn von Afrika, Jeff Feltman, werde demnächst erneut in die Region reisen, um eine friedliche Beilegung der Konflikte zu erreichen, erklärte Biden.