Oppositionspolitiker Bobi Wine in Uganda auf Kaution frei

"Wachsende Repression"

Ugandas beliebter Popstar und Oppositionspolitiker Bobi Wine ist nach seiner Festnahme auf Kaution freigekommen. Wine will bei der Wahl im Januar den Langzeit-Präsidenten Yoweri Museveni herausfordern.

Uganda, Kampala: Ein Mann wirft bei einem Protest einen Stein (dpa)
Uganda, Kampala: Ein Mann wirft bei einem Protest einen Stein / ( dpa )

Dies habe ein Gericht in Iganga im Osten des Landes entschieden, twitterte Joel Ssenyonyi, der Sprecher von Wines Partei, der National Unity Platform (NUP). Ihm wird dem Gericht zufolge vorgeworfen, bei einer Wahlveranstaltung Corona-Regelungen gebrochen zu haben. 

Die Festnahme von Wine sei ein Zeichen für die "wachsende Repression gegen Oppositionspolitiker" im Vorfeld der Wahlen im Januar 2021, kritisierte Human Rights Watch. Wine will bei der Wahl im Januar den Langzeit-Präsidenten Yoweri Museveni herausfordern. 

Museveni wird Korruption vorgeworfen 

Der seit 1986 amtierende Museveni galt zwar lange als Hoffnungsträger in dem ostafrikanischen Land, die junge Generation kritisiert heute aber die Korruption und ineffektive Regierungsführung und fordert Veränderungen. 

Eigentlich hätte Museveni nach seiner laufenden fünften Amtszeit nicht wieder kandidieren dürfen. Doch das Parlament hatte 2017 - trotz scharfer Kritik von Oppositionellen - mit einer Verfassungsänderung die Altersbegrenzung von 75 Jahren für Staatschefs abgeschafft. 

Kirche in Uganda

Katholische Missionare gehörten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu den ersten Europäern, die sich in Uganda niederließen. Allerdings stießen sie bei den einheimischen Königen oft auf Ablehnung und Feindseligkeit. 22 katholisch gewordene Konvertiten wurden zwischen 1885 und 1887 ermordet und 1964 von Papst Paul VI. seliggesprochen.

Nach Errichtung eines britischen Protektorats 1894 verbesserten sich die Missionsbedingungen für die Kirche. Als erster Schwarzafrikaner der Neuzeit erhielt Joseph Kiwanuka 1939 die Bischofsweihe.

Papst Paul VI. reiste 1969 nach Uganda / © Hans Knapp (KNA)
Papst Paul VI. reiste 1969 nach Uganda / © Hans Knapp ( KNA )
Quelle:
dpa