"Ein Zentrum für nordkoreanische Flüchtlinge ist längst überfällig. Sie brauchen Trost und Unterstützung, um ihr Leid zu lindern, nachdem sie aus ihrem Land geflohen sind", zitierte der asiatische Pressedienst Ucanews aus der Predigt von Bischof Peter Lee Ki-heon im Gottesdienst zur Eröffnung des Zentrums im Bistum Uijeongbu nördlich von Seoul.
Schwester Jin Hyung-ran sagte, der Orden habe sich zur Gründung des Zentrums entschlossen, um Flüchtlingen bei ihrer Entwicklung und Neuansiedlung langfristige seelsorgerische Unterstützung zu bieten. "Wir werden dafür sorgen, dass sich die Flüchtlinge, die in das Zentrum kommen, wie zu Hause und mit der Kirche verbunden fühlen", sagte die Leiterin des Zentrums.
Anerkennung aus der Politik
Die katholische Kirche in Südkorea organisiert seit vielen Jahre Hilfe für Flüchtlinge aus dem Norden. Im Februar vereinbarte Erzbischof Peter Chung Soon-taek von Seoul laut dem Portal Vatican News und dem Pressedienst Fides bei einem Treffen mit dem südkoreanischen Minister für Einheit, Lee In-young, eine enge Zusammenarbeit bei der Flüchtlingshilfe mit den Behörden Südkoreas.
Der Minister zollte der Kirche Anerkennung dafür, dass sie über verschiedene Kanäle die in Südkorea nicht unumstrittene humanitäre Hilfe nach Nordkorea geschickt habe und sich auch um Flüchtlinge aus dem Norden kümmere.
Katholische Kirche in Südkorea
Südkorea verzeichnet seit einigen Jahren eine wachsende katholische Kirche. Im Süden der geteilten Halbinsel stieg die Zahl der Katholiken 2015 um 1,7 Prozent auf etwa 5,65 Millionen. Von den derzeit gut 52 Millionen Einwohnern Südkoreas sind also jeder neunte katholisch.
