Nach Worten des lokalen Organisationskomitees für den Weltjugendtag in Lissabon werde keine Absage des Weltjugendtags im Sommer erwogen oder auch nur diskutiert, falls der Papst nicht anreisen sollte. "Ich wiederhole noch einmal, was der Präsident der Weltjugendtags-Stiftung Lissabon 2023, Bischof D. Américo Manuel Alves Aguiar, bereits bei der letzten Pressekonferenz am 6. Juni gesagt hat: Wir haben keinen Plan B. Wir haben nur Plan F – und der steht für 'Franziskus'!", sagte die Sprecherin Rosa Pedroso Lima auf Anfrage.
Medien hatten am Wochenende gemeldet, der im August geplante Weltjugendtag, werde ausfallen, falls Papst Franziskus nicht kommen kann. Das schrieb das Portal ACI Digital unter Berufung auf Organisatoren des katholischen Großtreffens. Der Weltjugendtag sei ein Treffen des Papstes mit den Jugendlichen der Welt, hieß es da. Es finde also immer nur mit dem Papst selbst statt, niemand sehe eine Möglichkeit, wie der Papst von jemand anderem vertreten werden könne.
Immer wieder gesundheitliche Probleme
Papst Franziskus wurde am vergangenen Mittwoch am Darm operiert. Er wird nach wie vor in der römischen Gemelli-Klinik behandelt. Immer wieder machen dem 86-Jährigen in der letzten Zeit gesundheitliche Probleme zu schaffen. Am Sonntag hatte er auf Anraten seiner Ärzte auf das öffentliche Angelus-Gebet auf dem Petersplatz verzichtet.
Trotzdem sehe man keine Grund, die Pläne für den bevorstehenden Weltjugendtag zu ändern, so Sprecherin Pedroso Lima weiter, "vor allem, wenn wir sowohl aus dem Vatikan als auch aus der Klinik in Rom die Nachricht erhalten, dass der Papst auf dem Weg der Besserung ist und voraussichtlich ab dem 19. Juni wieder seine Aufgaben wahrnehmen kann."
"Wir beten für den Papst und seine Gesundheit und schauen auf das kommt", wird zudem José Ornelas, Bischof der Diözese Leiria-Fátima, von portugiesischen Medien zitiert. "Wir planen keine anderen Szenarien und zählen darauf, dass der Papst hierherkommt!"
Volles Programm
Der Weltjugendtag findet vom 1. bis 6. August in Portugals Hauptstadt Lissabon statt, erwartet werden mehr als eine Million junge Menschen aus aller Welt. Papst Franziskus will von 2. bis 6. August vor Ort sein.
In der vergangenen Woche hatte der Vatikan das geplante Programm veröffentlicht. Neben den üblichen Treffen mit Vertretern von Politik und Kirche des Landes stehen vor allem Begegnungen mit jungen Menschen im Vordergrund; darunter etwa Studierende einer katholischen Universität oder Teilnehmende eines päpstlichen Ausbildungsprogramms.
Am zweiten Reisetag soll der Papst offiziell den Weltjugendtag eröffnen. Die Zeremonie am Donnerstagabend findet im größten Park der portugiesischen Hauptstadt statt. Am Folgetag bietet Franziskus laut Programm Beichtmöglichkeit für einige Jugendliche an und isst mit jungen Menschen zu Mittag. Weiter nimmt er am Abend an einem Kreuzweg teil. Am Samstag soll Franziskus zudem einen Kurztrip nach Fatima unternehmen, Portugals berühmtesten Marienwallfahrtsort.
Traditioneller Höhepunkt eines jeden Weltjugendtages sind immer die Vigil am Samstagabend, bei der der Papst gemeinsam mit den Jugendlichen betet, und der Abschlussgottesdienst am darauffolgenden Sonntag: Dabei werden mehrere hunderttausend Teilnehmende auf dem "Campo da Graça" erwartet, ein Gelände am Ufer des Flusses Tejo, das die Stadt Lissabon und das Bistum seit Monaten extra für dieses Event herrichten lassen.