Damit solle der Blick gleichermaßen nach Osten wie nach Westen gerichtet werden. Denn die Kernthemen blieben Verständigung in Europa, Versöhnung und Brückenbau. Das Jubiläum wird im September mit einem Gottesdienst und einem Festakt in Berlin gefeiert. Dort findet dieses Mal auch der internationale Kongress Renovabis statt.
"Austausch der Gaben"
Im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) sagte Hauptgeschäftsführer Christian Hartl, Renovabis könne mit seiner Arbeit Vermittler zwischen West und Ost sein. Durch die jahrelange Unterstützung sei bei den Partnern das Grundvertrauen da, "dass wir helfen wollen und Verständnis haben". Wichtig sei es, zuzuhören und nachzufragen. Denn es gehe um den "Austausch der Gaben". Diese Erfahrung habe er in seinem ersten Jahr im Amt bei den Reisen in mehrere osteuropäische Länder gemacht.
Das Hilfswerk wolle das Jubiläumsjahr aber auch zur internen Reflexion nutzen, kündigte Hartl an. Schon jetzt zeichne sich ab, dass in Bezug auf die 29 Partnerländer noch stärker differenziert werden müsse. In manchen Gegenden wie etwa Sibirien müssten für die in der Diaspora lebenden Katholiken nach wie vor Grundbedürfnisse, wie die Bereitstellung eines Versammlungsortes, ermöglicht werden. In anderen Ländern wie Polen, Tschechien, der Slowakei und Kroatien habe sich die Situation so gebessert, dass sie selbst zu Brückenstaaten für Hilfe geworden seien. Aber natürlich gebe es auch Rückschläge wie in der Ukraine.
Kurzfristige Reaktionen sind bedeutend
Der langjährige Geschäftsführer Gerhard Albert betonte, das Hilfswerk müsse sich bei aller Planung auch die Fähigkeit erhalten, kurzfristig reagieren zu können. Dafür gelte es die materiellen Grundlagen zu erhalten. Zwar gebe es einen Rückgang bei den Kollekten, doch mit den Direktspenden sei es gelungen, diesen auszugleichen. "Die Länder in Mittel- und Osteuropa sind unsere Nachbarländer", erinnerte Albert. Um Wohlstand und Frieden zu erhalten, müssten Nachbarn zumindest vernünftig miteinander auskommen.