"Welche Themen als ,nicht-verhandelbar gelten", hätten die Vatikan-Vertreter beim Ad-limina-Besuch der deutschen Bischöfe in Rom deutlich gemacht, sagte Bischof Franz-Josef Overbeck am Mittwoch in Essen. Das sei aber "kein Stoppschild für die wichtigen und notwendigen Diskussionen", die im Zuge des deutschen Reformdialogs zu Themen wie etwa der Öffnung des Zugangs zu Weiheämtern geführt würden.
Bitte um Prüfung
Ein autoritatives "Stopp" lasse sich hier nicht mehr verordnen, sagte der katholische Theologe. Das sei "eine Entwicklung, für die ich dankbar bin". Dass es dem Synodalen Weg nicht darum gehe, die Lehre der Kirche eigenmächtig zu verändern oder einen deutschen Sonderweg zu gehen, könne anhand der bisherigen Beschlüsse belegt werden.
"Alles, was sich nicht ortskirchlich entscheiden lässt, ist in Form einer Bitte um Prüfung durch den Apostolischen Stuhl formuliert. Eine Bitte lässt sich nicht verbieten", sagte Overbeck.
Missverständnisse in Rom
Im Vorfeld des Ad-limina-Besuchs der Deutschen Bischofskonferenz habe es gegenüber dem Synodalen Weg der katholischen Kirche in Deutschland Vorbehalte gegeben, sagte Overbeck. Diese hätten zum Teil auch auf Missverständnissen oder auf unterschiedlichen theologischen Zugängen und Voraussetzungen beruht. Bei einem Treffen mit Vertretern von Vatikanbehörden war am Freitag der Vorschlag verworfen worden, den Synodalen Weg auszusetzen. Overbeck erklärte, die katholische Kirche in Deutschland wolle den Charakter ihrer Krise, die Ursachen und Dimension erkennen und an plausiblen Lösungen arbeiten.