Dabei sei Overbeck auf Einladung von F.E.L.S. erstmals zu Gast in den Räumen der AIDS-Hilfe Essen gewesen, teilte das Bistum mit. Bei der Gesprächsrunde haben laut Bistum F.E.L.S.-Sprecherin Claudia Fockenberg und der Pressesprecher der AIDS-Hilfe NRW, Guido Schlimbach, ihre persönlichen Lebenswege geschildert. Dabei seien auch viele kritische Fragen an die katholische Kirche zur Sprache gekommen, die durch teils als schmerzhaft erfahrene Erlebnisse mit und in der Kirche ausgelöst worden seien.
Overbeck habe Verständnis dafür gezeigt, wenn gleichgeschlechtlich orientierte Menschen oft eine eher distanzierte bis ablehnende Haltung gegenüber der katholischen Kirche hätten. Zur Sprache kamen demnach auch der Umgang kirchlicher Arbeitgeber mit eingetragenen Lebenspartnerschaften sowie der Wunsch einiger, gleichgeschlechtliche Paare zu segnen.
Dialog geht weiter
Trotz mancher Kontroversen und offen gebliebener Fragen hätten die Beteiligten nach einem knapp zweistündigen Gespräch ein positives Fazit gezogen, so das Ruhrbistum. Auch dieser Abend habe deutlich gemacht, dass in den vergangenen Jahren auf beiden Seiten sehr viel Vertrauen und gegenseitige Akzeptanz gewachsen sei. Damit gehe der kritisch-konstruktive Dialog weiter.
Der Anfang der Gespräche war laut Bistum "rückblickend sicher nicht einfach". Doch habe sich aus den regelmäßigen Treffen Overbecks mit den Vertretern von F.E.L.S. ein fester Termin im Kalender und damit "eine Selbstverständlichkeit" entwickelt.
Die Gesprächsreihe war nach einem Auftritt Overbecks in der ARD-Sendung "Anne Will" im April 2010 aufgenommen worden. Damals hatte der Bischof gesagt, Homosexualität sei Sünde, und damit Proteste provoziert. Später präzisierte er, dass nach kirchlicher Lehre das Ausleben der Homosexualität Sünde sei. Zudem sei es nicht seine Absicht gewesen, Homosexuelle in irgendeiner Weise zu diskriminieren.