Paderborn rechnet frühestens zu Ostern mit neuem Erzbischof

"Hausaufgaben gemacht"

Das Erzbistum Paderborn rechnet frühestens zu Ostern mit der Bekanntgabe eines neuen Erzbischofs. Hoffentlich vor der traditionellen Libori-Wallfahrt Ende Juli wisse man, wer neuer Bischof wird, sagte Diözesanadministrator Bredeck.

Michael Bredeck, Diözesanadministrator im Erzbistum Paderborn / © Riccardo De Luca (KNA)
Michael Bredeck, Diözesanadministrator im Erzbistum Paderborn / © Riccardo De Luca ( KNA )

Seit dem Rücktritt von Erzbischof Hans-Josef Becker am 1. Oktober leitet Michael Bredeck das Erzbistum vorübergehend.

Erzbistum Paderborn

Erzbistum Paderborn / © Bernd Thissen (dpa)
Erzbistum Paderborn / © Bernd Thissen ( dpa )

Das Erzbistum Paderborn ist eine Ortskirche der katholischen Kirche. Rund 4,8 Millionen Menschen leben im Erzbistum Paderborn, davon sind mehr als 1,4 Millionen katholisch. In den Einrichtungen des Erzbistums sind annähernd 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig. Sie und viele ehrenamtlich Engagierte setzen sich täglich dafür ein, einen lebendigen Glauben zu gestalten und den Auftrag der Kirche zu erfüllen – in der Feier von Gottesdiensten, der Seelsorge, in Bildungseinrichtungen und mit caritativen Angeboten.

Verfahren zur Wahl und Ernennung eines neuen Bischofs dauerten erfahrungsgemäß zwischen sechs und zwölf Monaten, nachdem der Papst den Rücktritt eines Bischofs angenommen hat, so Bredeck. Das Paderborner Domkapitel habe die notwendigen Fristen eingehalten und seine "Hausaufgaben gemacht". So hatte das Gremium bis Mitte November eine Liste mit geeigneten Kandidaten an den Botschafter des Vatikan in Berlin, Erzbischof Nikola Eterovic, geschickt.

Zwei Beratungen

Gleichzeitig habe das 14-köpfige Domkapitel, wie im Erzbistum Paderborn vereinbart, sich zwei Mal mit einer Gruppe von 14 weiteren Personen aus der Diözese beraten, bestätigte Bredeck. Dabei habe man einmal "über das Profil eines möglichen Bischofs gesprochen: Was muss er mitbringen? In welche Situation wird er kommen?" Beim zweiten Treffen seien dann auch "Ideen für Namen" genannt worden.

Mit diesem erstmals in einer deutschen Diözese angewandten Verfahren wurde die schon bisher mögliche, aber inoffiziell praktizierte Einbeziehung von Laien bei der Findung von Bischofskandidaten formalisiert und öffentlich gemacht. Die Vorgaben eines für Paderborn geltenden Vertrags zwischen Vatikan und dem Land Nordrhein-Westfalen - des Preußenkonkordats - wurden dabei eingehalten, wie Dompropst Joachim Göbel schon früher bestätigte.

Nuntius Eterovic in Berlin sammelt weitere Kandidatenvorschläge und gibt sie nach Rom. Von dort kommt später eine Liste mit drei Namen an das Paderborner Domkapitel, das einen davon wählt. Dieser wird dann vom Papst zum neuen Erzbischof ernannt.

Quelle:
KNA