Auf dem Programm stehen Gottesdienste und Begegnungstreffen für kirchliche Gruppen und Verbände, Kultur, Tanz und Musik, Bibelgespräche und eine liturgische Nacht. Zu Libori kommen regelmäßig mehr als eine Million Besucher nach Paderborn, auch angezogen durch die große Kirmes.
Angesagt hat sich nach den Angaben der Präsident des Päpstlichen Einheitsrates, Kurienkardinal Kurt Koch, und der Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Nikola Eterovic. Zur traditionellen Libori-Landvolkkundgebung am 26. Juli wird Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) als Festrednerin kommen.
Im Zeichen der Barmherzigkeit
Libori stehe für die Herzlichkeit der Kirmes, den herzhaften Geschmack des Marktes und die Begegnung von Gott und Menschen in den Gottesdiensten im Dom, erläuterte Erzbischof Hans-Josef Becker das diesjährige Libori-Motto. Es weise auf das außerordentliche Jahr der Barmherzigkeit hin, das Papst Franziskus im Dezember eröffnet hatte.
Den Beginn und zugleich den Höhepunkt der Feierlichkeiten markiert die Erhebung der Reliquien des heiligen Liborius (348-397) am Samstag (23.7.) um 15.00 Uhr im Dom. Unter den Klängen des Libori-Tuschs wird der goldene Schrein mit den Reliquien des heiligen Liborius aus der Krypta in den Hochchor getragen. Am Sonntag, dem Libori-Hochfest, feiert Becker einen Festgottesdienst in der Kathedrale. Im Anschluss findet eine Prozession durch die Stadt statt.
Mit dem Bischof auf dem Riesenrad
An den Feiern nehmen auch die Bischöfe Franz-Josef Bode (Osnabrück), Heinz Josef Algermissen (Fulda) und Gerhard Feige (Magdeburg) teil. Aus dem Ausland erwartet werden unter anderen Bischof Yves Le Saux aus dem französischen Partnerbistum Le Mans, Bischof David Bartimej Tencer aus der Diözese Reykjavik auf Island und Erzbischof Prakash Mallavarapu aus Visakhapatnam in Indien.
Für eine besondere Begegnung stehen Erzbischof Becker und Weihbischof Dominicus Meier am 28. Juli bereit. Besucher, die einen entsprechenden Gutschein gewonnen haben, können mit den beiden Geistlichen eine Runde im Riesenrad drehen. Das Libori-Fest hat seinen Ursprung im Jahr 836. Damals wurden die Gebeine von Liborius, der Bischof von Le Mans war, nach Paderborn überführt. So entstand eine der ältesten Städtepartnerschaften.
Boot im Dom erinnert an Tod von Flüchtlingen
Im Paderborner Dom ist ein Boot als Protestzeichen gegen den Tod von Flüchtlingen im Mittelmeer aufgestellt. "Auf der Flucht sollen keine Menschen sterben" oder "Lasst niemanden ertrinken" - solche Sprüche sind auf dem Symbolboot zu lesen. Das von Kindern gestaltete Schiff soll während des Liborifestes in der Kathedrale stehen, wie Dompropst Joachim Göbel am Freitag in Paderborn mitteilte.
Im Kölner Dom mahnt seit mehreren Wochen ein Flüchtlingsboot aus Malta einen menschenwürdigen Umgang mit Flüchtlingen an. Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hatte das sieben Meter lange Gefährt im Fronleichnamsgottesdienst auf dem Roncalliplatz neben dem Dom als Altar benutzt.