In seiner Predigt hob Kurienkardinal Koch die konsequente Gewaltlosigkeit im Handeln Jesu hervor. "Am Kreuz hat der Erlöser aller Gewalt sein Leiden entgegengestellt", sagte der Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen während des Liborifestes im Paderborner Dom. Die "einzige Rache", die Christus kenne, sei "sein kategorisches Nein zu Gewalt und seine Liebe bis zum Ende".
Koch: Jesus wirbt allein mit Liebe
Die Liebe Jesu besteht nach den Worten Kochs gerade darin, "dass er sich lieber von uns Menschen ans Kreuz schlagen lassen will, als dass er Menschen mit Gewalt zu irgendetwas zwingen möchte". Statt mit Gewalt oder Zwang etwas durchzusetzen, werbe er allein um Liebe und Gegenliebe der Menschen.
Das Kreuz sei ein Zeichen dafür, dass Christus sich nicht mit verbalen Liebeserklärungen an die Menschen begnüge, sondern selbst einen hohen Preis für seine Liebe bezahle, sagte Kardinal Koch beim Fest des Bistumspatrons Liborius. Der Kardinal rief die Christen dazu auf, diese Liebe Gottes zu bezeugen, so wie dies auch der heilige Liborius im 4. Jahrhundert getan habe.
Dieser Dienst an der Botschaft Jesu gehöre konstitutiv zum Leben aller getauften Menschen.
domradio.de übertrug das Pontifikalamt mit Kurt Kardinal Koch aus dem Paderborner Dom live in Bild und Ton. Es sang der Paderborner Frauenchor unter der Leitung von Sabine Hoppe. An der Orgel: Tobias Aehlig
Das neuntägige Liborifest, eine Mischung aus Kirmes, Kultur und kirchlichen Veranstaltungen, war am Samstag eröffnet worden und dauert bis nächsten Sonntag. Es zieht jedes Jahr rund eine Million Besucher an. Zur traditionellen Libori-Landvolkkundgebung am Dienstag wird NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) erwartet.
(dora/kna)