Papst appelliert gegen Drogenkriminalität in Argentinien

Verfahrene Situation

Wegen zunehmender Drogen- und Bandenkriminalität hat Argentiniens Regierung Streitkräfte in die Hafenstadt Rosario geschickt. Papst Franziskus nimmt nun in einer Video-Botschaft die gesamte Gesellschaft in die Pflicht.

Die Regierung hat nach einer Welle von Morden im öffentlichen Raum, die angeblich von Drogenkartellen verübt wurden, Bundeskräfte in die Stadt geschickt.  / © Celina Mutti Lovera/AP (dpa)
Die Regierung hat nach einer Welle von Morden im öffentlichen Raum, die angeblich von Drogenkartellen verübt wurden, Bundeskräfte in die Stadt geschickt. / © Celina Mutti Lovera/AP ( dpa )

Papst Franziskus hat einen eindringlichen Appell an Politik und Zivilgesellschaft in Rosario geschickt. Die argentinische Hafenstadt erlebt eine Welle der Gewalt und Drogenkriminalität. Franziskus, der selbst aus Argentinien stammt, fordert in einem am Dienstag veröffentlichten Video alle Beteiligten auf, im Sinne des Gemeinwohls zu handeln.

Papst Franziskus und Javier Milei / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus und Javier Milei / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Rosario ist mit mehr als einer Millionen Einwohnern die drittgrößte Stadt Argentiniens und Heimat von Fußballstar Lionel Messi. Wegen der ausufernden Kriminalität schickte Präsident Javier Milei eigens Streitkräfte nach Rosario.

Gegen Korruption und Geldwäsche

Ihre Präsenz sei notwendig, um wieder Ruhe herzustellen, sagt der Papst in seiner rund siebenminütigen Video-Botschaft. Ohne Komplizenschaft politischer, wirtschaftlicher, juristischer und polizeilicher Akteure sei eine derart verfahrene Situation wie in Rosario nicht möglich, kritisiert er.

Franziskus ruft die Verantwortlichen auf, Ordnung zu schaffen und den Drogenkonsum zu bekämpfen. Es brauche eine unabhängige Justiz, die in Zusammenhang mit dem Drogenhandel gegen Korruption und Geldwäsche vorgehe. Der Papst appelliert zudem an die Geschäftswelt, mit mafiösen Organisationen nicht zusammenzuarbeiten.

Quelle:
KNA