Bei seinem knapp dreitägigen Aufenthalt sei er auf einen dialogbereiten und an Frieden interessierten Islam gestoßen, sagte er am Dienstag mitreisenden Journalisten vor der Ankunft in Rom. Mit Blick auf seine für März geplante Reise nach Marokko, ein ebenfalls muslimisch geprägtes Land, betonte der Papst, er habe bereits zur Unterzeichnung des UN-Migrationspakts anreisen wollen. Dies sei aus protokollarischen Gründen nicht möglich gewesen, so dass die Reise verschoben worden sei.
Mit Blick auf die institutionelle Krise in Venezuela betonte Franziskus bei der "fliegenden Pressekonferenz", der Heilige Stuhl sei bereit, die Rolle eines Vermittlers zu übernehmen, wenn beide Seiten dies wünschten. Er habe den diesbezüglichen Brief des Machthabers Nicolás Maduro, von dem er zu Beginn seiner Reise nach Abu Dhabi am Sonntag Kenntnis erhalten habe, noch nicht gelesen. "Jetzt werde ich mir den Brief ansehen und schauen, was man machen kann."
Venezuela: Aufforderung beider Konfliktparteien für eine Vermittlung notwendig
Der Vermittlungsversuch für Venezuela, an dem sich der Heilige Stuhl unter der Leitung des ehemaligen spanischen Ministerpräsidenten José Luis Rodríguez Zapatero beteiligt habe, habe "eine Maus, Rauch, nichts" hervorgebracht. Vor dem Hintergrund dieser Erfahrung unterstrich der Papst die Notwendigkeit einer Aufforderung beider Konfliktparteien für eine Vermittlung. Kritiker hatten dem Vatikan vorgeworfen, er habe sich mit der ersten Vermittlungsinitiative von Maduro instrumentalisieren lassen.
Mit Blick auf den sexuellen Missbrauch von Ordensfrauen in der Kirche gestand Franziskus ein, es gebe das Phänomen weiterhin, obwohl er an dessen Bekämpfung arbeite. Bereits der mittlerweile emeritierte Papst Benedikt XVI. habe zu seinen Zeiten als Kardinal vergeblich versucht, gegen eine religiöse Organisation vorzugehen, in deren Innern es sexuellen Missbrauch und wirtschaftliche Missstände gegeben habe. Als Papst habe er die entsprechende Akte hervorgeholt und gehandelt, sagte Franziskus.