Papst betet für Opfer der Katastrophe

In Pakistan bricht Cholera aus

In den überfluteten Gebieten Pakistans ist die Cholera ausgebrochen. In der Bevölkerung wächst unterdessen der Zorn auf die Behörden und die Regierung angesichts der nur schleppend anlaufenden Hilfen. Papst Benedikt XVI. hat den Opfern der Naturkatastrophe sein Mitgefühl ausgesprochen.

 (DR)

"Ich denke besonders an die großen Brände in der Russischen Föderation und an die verheerenden Überschwemmungen in Pakistan und Afghanistan", sagte das Kirchenoberhaupt bei seiner Generalaudienz am Mittwoch auf dem Petersplatz. Er bete für die Opfer und sei den Betroffenen im Geiste nah. Zugleich rief der Papst zu allgemeiner Solidarität auf.

Cholera in Pakistan ausgebrochen
Nach den Überschwemmungen ist in Pakistan die Cholera ausgebrochen. Etliche Fälle seien bereits registriert worden, sagte der Büroleiter des Deutschen Roten Kreuzes in Islamabad, Dirk Kamm, am Mittwoch im RBB-Inforadio. Außerdem gebe es viele weitere Durchfallerkrankungen. Daher sei schnelle medizinische Hilfe dringend nötig.

Viele Regionen sind nach Angaben von Hilfsorganisationen aber kaum oder gar nicht zugänglich. Die Wassermassen hätten Straßen und Brücken zerstört, sagte Branko Dubajic, Nothilfekoordinator von Malteser International in Islamabad, am Mittwoch der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). "Manche Gegenden können nur aus der Luft durch Hubschrauber mit Hilfsgütern versorgt werden." Vielerorts müssten Helfer die letzten Kilometer zu Fuß zurücklegen.

Unterdessen gaben die Behörden eine Flutwarnung für die Millionenstadt Peschawar aus. Dort drohe der drittgrößte Staudamm Pakistans überzulaufen. Nach Angaben des Roten Kreuzes geht das Wasser in den nördlichen Provinzen zwar inzwischen zurück. Es fließe aber weiter Richtung Süden, wo es deshalb zunehmend schwieriger werde, sagte Kamm im RBB. In der südlichen Provinz Sindh erwarte man die schlimmste Flutkatastrophe seit 33 Jahren. Mit dieser Entwicklung sei jede Provinz Pakistans von den Fluten betroffen. Das bedeute, "dass die Anstrengungen, die wir zu leisten haben, wesentlich umfangreicher werden."

Hilfe weiter schwierig
Die Hilfsorganisation CARE äußerte die Befürchtung, dass sich die Situation vor allem im Süden des Landes verschärfen wird. Sie kündigte zugleich für die kommenden Tage 500 zusätzliche Versorgungspakete an. Bislang seien elf Lastwagen mit Zelten, Moskitonetzen und Wasserreinigungstabletten auf dem Weg. Laut Dubajic werden vor allem Fertignahrungsmittel benötigt. "Die Menschen haben kaum noch was zu essen und kochen können sie in den überfluteten Regionen auch nicht." Weiter fehle es an Zelten, Decken und Medikamenten.

Nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks UNICEF sind in Pakistan mehr als drei Millionen Menschen von den Folgen der Flut betroffen, etwa die Hälfte davon seien Kinder. Mindestens 1.500 Menschen seien bisher durch die Katastrophe ums Leben gekommen