Bei dem Treffen in der vatikanischen Audienzhalle warnte Papst Franziskus vor der Versuchung, "Hass mit Hass und Gewalt mit Gewalt zu beantworten". Es sei ein Zeichen der Hoffnung, dass in der Delegation aus Nizza alle Glaubensrichtungen vertreten seien.
Franziskus sagte, die Gewalt an jenem Abend habe blind zugeschlagen, "ohne Rücksicht auf Herkunft oder Religion". Er fuhr fort: "Ich teile euren Schmerz, ein Schmerz, der noch stärker wird, wenn ich an die Kinder, ja ganze Familien denke, die unversehens auf so dramatische Weise aus dem Leben gerissen wurden." Dabei bat er für die Angehörigen und für alle, die an Leib und Seele verletzt wurden, um "Gefühle des Friedens und der Brüderlichkeit".
Offener und aufrichtiger Dialog notwendig
Nachdrücklich warnte er vor einer Spaltung zwischen Christen und Muslimen. Notwendig seien "ein aufrichtiger Dialog und brüderliche Beziehungen zwischen allen, besonders jenen, die einen einzigen und barmherzigen Gott bekennen". Politiker und Religionsführer, aber auch jeder einzelne stünden dafür in der Pflicht. Franziskus wandte sich gegen jede Form von Rache: "Auf die Angriffe des Bösen lässt sich nur mit den Werken Gottes antworten. Diese sind Vergebung, Liebe und Achtung gegenüber dem Nächsten, auch wenn er anders ist", sagte der Papst.
Am 14. Juli war ein Mann mit einem Lastwagen auf der Strandpromenade von Nizza in eine Menge gefahren und hatte gleichzeitig auf die Menschen geschossen. 86 Personen wurden getötet, mehr als 430 verletzt. Die Terrororganisation "Islamischer Staat" reklamierte die Tat für sich.