Papst bittet um Respekt für Kirchen und Kreuze in Karabach

Symbole des Friedens

Nach der Eroberung der bisher armenisch besiedelten Enklave Berg-Karabach in Aserbaidschan hat Papst Franziskus an die neuen Machthaber appelliert. Sie sollen die dortigen christlichen Klöster und religiösen Stätten respektieren.

Kreuzsteine am Kloster Norawank in Armenien / © Alexander Brüggemann (KNA)
Kreuzsteine am Kloster Norawank in Armenien / © Alexander Brüggemann ( KNA )

Beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz sagte der Papst am Sonntag, er denke an die vielen Vertriebenen und ihre schlimme humanitäre Lage. 

Papst Franziskus spricht bei der Generalaudienz am 11. Oktober 2023 im Vatikan / © Vatican Media/Romano Siciliani/KNA (KNA)
Papst Franziskus spricht bei der Generalaudienz am 11. Oktober 2023 im Vatikan / © Vatican Media/Romano Siciliani/KNA ( KNA )

Zudem bitte er die Behörden und die Einwohner in dem Gebiet, die dortigen religiösen Stätten als Teil der lokalen Kultur und als Symbole des friedlichen Zusammenlebens über alle Unterschiede hinweg zu respektieren. In Sozialen Netzwerken war nach der Ende September abgeschlossenen Eroberung der früher armenisch besiedelten Enklave zu sehen, wie dort christliche Kirchen und Kreuzsteine ("Chatsch'karen") zerstört oder willkürlich beschädigt wurden.

Krieg zwischen Armenien und Aserbaidschan

Der Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan um die Region im Südkaukasus besteht bereits seit über drei Jahrzehnten und führte auch in der Vergangenheit immer wieder zu kämpferischen Auseinandersetzungen. Völkerrechtlich gehört Bergkarabach zu Aserbaidschan. Bewohnt wurde das Gebiet bis Oktober 2020 von rund 150.000-Einwohner*innen. Die Mehrzahl fühlt sich kulturell und politisch Armenien zugehörig. Beide Seiten beanspruchen die Region für sich. Dies führte seit dem 1994 vereinbarten Waffenstillstand immer wieder zu militärisch ausgetragenen Konflikten.

Konflikt in Berg-Karabach (Archiv) (dpa)
Konflikt in Berg-Karabach (Archiv) / ( dpa )
Quelle:
KNA