Papst bittet Vatikan-Angestellte um Offenheit bei Problemen

"Wir wollen alle Schwierigkeiten lösen"

Kaum Aufstiegschancen, fehlende Gehaltserhöhungen seit Corona. Gelegentlich rumort es unter Vatikan-Angestellten, und manchmal gelangen Fälle in die Medien. Dabei sollten sie mit Problemen zu ihm kommen, so der Papst.

Papst Franziskus und Vatikanmitarbeitende  / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus und Vatikanmitarbeitende / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Papst Franziskus hat die Vatikan-Mitarbeiter aufgerufen, Probleme offen zu benennen. "Wenn jemand besondere Schwierigkeiten hat, melden Sie sich bitte bei den Verantwortlichen, denn wir wollen alle Schwierigkeiten lösen. Und das geschieht durch Dialog und nicht durch Schreien oder Schweigen", sagte er am Samstag bei seiner Weihnachtsansprache vor Angestellten des Vatikanstaats. 

Sie sollten sich an ihre Vorgesetzten, an einen Kardinal oder den Papst selbst wenden. "Und wir werden versuchen, die Schwierigkeiten gemeinsam zu lösen", betonte Franziskus.

Dank an Angestellte des Kirchenstaats

Zuletzt äußerten Angestellte sowie die Gewerkschaft des Kirchenstaats Unmut etwa über Gehaltsstopps seit der Corona Pandemie oder fehlende Aufstiegsmöglichkeiten. Ebenso machten Einzelfälle Schlagzeilen: So wurden zwei Mitarbeiter der Vatikanbank IOR nach ihrer Heirat entlassen, weil die Satzung des Instituts die Beschäftigung von Eheleuten verbietet.

Bei dem traditionellen Empfang vor Hunderten Vatikan-Angestellten mit ihren Familien dankte Franziskus den Beschäftigten für ihre Arbeit, die sie zum Wohl des Vatikans wie auch für die Weltkirche leisteten. Die Familien rief er zu gegenseitigem Respekt und Fürsorge unter den Generationen auf. 

Eltern sollten mit ihren Kindern spielen und ihnen das Beten beibringen. Ebenso dürfe man die Älteren nicht vergessen, so der 88-Jährige. "Sind die Großeltern bei der Familie oder leben sie im Altersheim, ohne dass jemand zu Besuch kommt? Die Großeltern müssen vielleicht in einem Altersheim sein, aber besuchen Sie sie!", appellierte Franziskus.

Palästinensertuch nicht mehr in Vatikan-Krippe

In den bevorstehenden Weihnachtstagen sollten sich die Familien um die Krippe versammeln, Gott für seine Gaben danken und ihn um Hilfe für die Zukunft bitten, sagte der Papst in der vatikanischen Audienzhalle. Dort ist die Weihnachtskrippe zweier Künstler aus Bethlehem aufgestellt, die Franziskus Anfang Dezember gesegnet hatte. Das Palästinensertuch, auf das das Jesuskind damals gebettet war, ist inzwischen samt dem Jesuskind selbst wieder entfernt worden.

Gemäß der italienischen Sitte wird das Jesuskind erst an Heiligabend, dem Fest der Geburt von Jesus Christus, in die Weihnachtskrippe gelegt. Dies gilt unter anderem auch für die große Krippendarstellung auf dem Petersplatz und im Petersdom. Um das Palästinensertuch, die sogenannte "Keffiye" oder "Kufiya", hatte es Diskussionen gegeben. Teils war dem Vatikan einseitige Parteinahme zugunsten der Palästinenser im Gaza-Krieg vorgeworfen worden.

Weihnachten

Weihnachten ist das Fest der Geburt Jesu Christi. Wann genau vor etwa 2.000 Jahren Jesus geboren wurde, ist nicht bekannt. Die Feier des 25. Dezember als Geburtsfest Jesu ist erstmals für das Jahr 336 in Rom bezeugt.

Weihnachten heißt so viel wie heilige, geweihte Nächte. Die Geburt Jesu bedeutet nach christlichem Verständnis die Menschwerdung Gottes; in Jesus hat sich Gott den Menschen mitgeteilt, sich in ihre Geschichte hinein begeben, sich ihrer erbarmt und ihnen Heil geschenkt. Deshalb gilt Weihnachten als Fest der Liebe.

Weihnachtsbaum / © Bernd Weissbrod (dpa)
Weihnachtsbaum / © Bernd Weissbrod ( dpa )
Quelle:
KNA