Papst empfängt Jesuit und Anwalt der LGBT-Bewegung

Ordensmann ist innerkirchlich umstritten

Ordensmann James Martin setzt sich für LGBT-Menschen ein. Dafür ist er innerkirchlich umstritten. Papst Franziskus hat ihn nun empfangen und ihm offenbar ein offenes Ohr für seine Erzählungen über das Leben von LGBT-Katholiken geschenkt.

Petersdom und Petersplatz / © Julia Steinbrecht (KNA)
Petersdom und Petersplatz / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Papst Franziskus hat den wegen seines Einsatzes für LGBT-Menschen umstrittenen US-amerikanischen Ordensmann James Martin (58) empfangen. Die knapp halbstündige Privataudienz fand am Montag im Apostolischen Palast statt. Der Jesuit Martin deutete diese Geste als Unterstützung für die Anliegen homo-, bi- oder transsexueller Menschen katholischen Glaubens, wie er dem ordenseigenen US-Magazin "America" sagte.

Über den konkreten Inhalt der Unterredung teilte Martin nichts mit, außer dass er dem Kirchenoberhaupt über die Erfahrungen von LGBT-Katholiken berichtet habe. Zuvor hatte es nur zwei kurze informelle Begegnungen des Papstes mit Martin gegeben.

Eine Reihe öffentlicher Anfeindungen

James Martin ist wegen seines offenen Einsatzes für Anliegen der LGBT-Bewegung innerkirchlich umstritten. Sein 2017 erschienenes Buch "Building a Bridge: How the Catholic Church and the LGBT Community Can Enter Into a Relationship of Respect, Compassion, and Sensitivity" trug ihm eine Reihe öffentlicher Anfeindungen ein.

Franziskus selbst hat sich zwar mehrfach für einen respektvollen Umgang und Dialog mit homosexuellen Menschen und für ihre Beteiligung in der Kirche ausgesprochen. Zugleich bekräftigte er, dass sich an der offiziellen katholischen Lehre in dieser Hinsicht nichts ändere.


Quelle:
KNA