Über den Inhalt des Gesprächs gab es vorerst keine Informationen. Gegenstand der Unterredung dürfte die Lage in Venezuela sein. Mitte Januar hatte der Papst Priester, Bischöfe und Ordensleute in dem südamerikanischen Krisenland ermutigt, ihre pastorale Arbeit trotz aller Schwierigkeiten fortzusetzen.
Nächstenliebe wichtigstes Prinzip
Vor dem Hintergrund des jahrelangen politischen Konflikts und der Corona-Pandemie mahnte er damals in einer Videobotschaft zu Geschlossenheit: "Lasst euch nicht spalten, Brüder!" Nächstenliebe und der Dienst am Mitmenschen seien in der gegenwärtigen Lage die wichtigsten Prinzipien - "sonst geht es nicht", betonte Franziskus.
"Arroganz der Mächtigen"
Bereits Anfang des Jahres hatte sich Franziskus besorgt über die Lage in Venezuela geäußert. In einem Brief an Kardinal Porras beklagte er eine "Arroganz der Mächtigen". Das Leid der gegenwärtigen humanitären und sozioökonomischen Krise trage die Bevölkerung, so der Argentinier. Porras ist seit 1991 Erzbischof von Merida im Osten des Landes; Franziskus ernannte ihn 2017 zum Kardinal.
Venezuela wird seit Jahren von einem Machtkampf zwischen der sozialistischen Regierung von Präsident Nicolas Maduro und der Opposition erschüttert. Inzwischen haben mehr als fünf Millionen Menschen das Land verlassen.
Menschenrechtsverletzungen
Menschenrechtsorganisationen und die Vereinten Nationen werfen dem Maduro-Regime außergerichtliche Hinrichtungen, Folter und Repression vor. Bemühungen der katholischen Kirche, einen Dialog zwischen den Konfliktparteien in Gang zu setzen, brachten bisher keinen nennenswerten Erfolg.