Papst ermahnt Priester zu guten Predigten

Verständlich und kurz!

Geistliche sollten ihre Predigten im Gottesdienst verständlich, ansprechend und kurz halten. Diese Mahnung an die Priester hat der Papst am Mittwoch während der Generalaudienz auf dem Petersplatz gerichtet.

Papst Franziskus bei der Generalaudienz am 12. Juni 2024 / © Alessandra Tarantino/AP (dpa)
Papst Franziskus bei der Generalaudienz am 12. Juni 2024 / © Alessandra Tarantino/AP ( dpa )

Unter den Zehntausenden teilnehmenden Gläubigen waren auch mehrere hundert Priester und Bischöfe.

Eine gute Predigt, so der Papst abweichend von seinem Manuskript, müsse drei Ebenen ansprechen: das Denken, das Herz und das Handeln der Menschen. Und sie dürfe nicht länger als acht Minuten dauern. Das sagte er mit Blick auf jene Priester, "die oft so viel reden, ohne dass man versteht, wovon sie sprechen".

Weiter betonte das Kirchenoberhaupt, dass, ungeachtet der vielen anderen Möglichkeiten, in der Bibel zu lesen, die gemeinsamen Schriftlesung im Gottesdienst die "geistliche Bibellektüre par excellence" sei. Die Predigt müsse helfen, "das Wort Gottes in das Buch des Lebens zu übertragen".

Gebet um Frieden

Der Papst erinnerte daran, dass die gesamte Heilige Schrift "von Gott inspiriert" sei. Derselbe Heilige Geist, der die Bibel inspiriert habe, sorge auch dafür, dass die Heiligen Schriften heute noch lebendig, aktiv und inspirierend seien. Er lud die Gläubigen dazu ein, sich von einzelnen Bibeltexten anregen und innerlich bewegen zu lassen.

Nach seiner Katechese (Glaubensunterweisung) erinnerte Franziskus zum wiederholten Mal an die Leiden der Menschen in den Kriegen in der Ukraine, in Palästina und Israel sowie in Myanmar und rief zum Gebet für den Frieden auf. Er betonte, jeder Krieg sei vom ersten Tag an eine Niederlage. "Möge der Herr uns die Kraft geben, für den Frieden zu kämpfen", so der Papst am Ende seiner Ansprache.

Stichwort: Predigt

Die Predigt (von lateinisch praedicátio "Lobpreis, Lob, Vorspruch", von praedicáre "laut ausrufen, bekanntmachen, loben") ist die Glaubensverkündigung in Form einer Ansprache, in der Regel im Rahmen eines Gottesdienstes.

Die Predigt in der heiligen Messe wird als Homilie ("Gespräch, Rede, Unterricht") bezeichnet, die die in der heiligen Messe verkündeten Perikopen auslegt.

Justin Welby, Erzbischof von Canterbury, predigt zu Ostern in der Kathedrale von Canterbury / © Gareth Fuller (dpa)
Justin Welby, Erzbischof von Canterbury, predigt zu Ostern in der Kathedrale von Canterbury / © Gareth Fuller ( dpa )
Quelle:
KNA