Papst ernennt am Mittwoch neuen Bischof von Rottenburg

Ende der Sedisvakanz

Das ging für katholische Verhältnisse schnell: Zehn Monate nach dem Amtsverzicht von Gebhard Fürst ernennt der Papst am Mittwoch den neuen Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart.

Rottenburg am Neckar / © Sina Ettmer Photography (shutterstock)
Rottenburg am Neckar / © Sina Ettmer Photography ( shutterstock )

Papst Franziskus wird am Mittwoch dem 2. Oktober den neuen Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart ernennen. Wie das württembergische Bistum am Dienstag mitteilte, wird sich der neue Bischof am Mittag im Rottenburger Dom der Öffentlichkeit vorstellen.

Wer ernannt und vom Rottenburger Domkapitel gewählt wurde, ist noch nicht bekannt. Der Name soll um 12.00 Uhr gleichzeitig im Vatikan und in Rottenburg öffentlich gemacht werden. Die Vorstellung des neuen Bischofs wird auch per Livestream auf der Internetseite der Diözese übertragen. Nach dem altersbedingten Amtsverzicht von Bischof Gebhard Fürst im vergangenen Dezember hat Generalvikar Clemens Stroppel die südwestdeutsche Diözese bis zur Ernennung eines neuen Bischofs übergangsweise geleitet.

Liste "geeigneter Kandidaten"

Die Wahl richtete sich nach dem 1932 geschlossenen Badischen Konkordat. Demnach reichte das Rottenburger Domkapitel im Vatikan zunächst eine Liste "geeigneter Kandidaten" ein. Dabei waren erstmals auch Vertreterinnen und Vertreter der kirchlichen Gemeinden und Verbände aufgerufen, Vorschläge zu machen. Eine wichtige Rolle hinter den Kulissen spielte der Vatikanbotschafter in Deutschland, Nuntius Nikola Eterovic.

Allerdings waren weder die Rottenburger Vorschläge noch der Bericht des Nuntius für den Papst bindend. Er hat frei eine eigene Dreierwahlliste erstellt. Laut dem Badischen Konkordat musste mindestens ein Priester des Bistums Rottenburg-Stuttgart unter den drei Kandidaten sein. Aus diesen drei Vorschlägen wählte dann das Rottenburger Domkapitel den künftigen Leiter der württembergischen Diözese.

Sedisvakanz

Der Begriff Sedisvakanz kommt aus dem Lateinischen und bedeutet "leerer Stuhl". Er bezeichnet die Zeit, in der ein katholisches Bistum keinen amtierenden Diözesanbischof hat, der Bischöfliche Stuhl also nicht besetzt ist.

Die Sedisvakanz ist im Kirchenrecht geregelt. Danach müssen die Mitglieder des Domkapitels eines Bistums innerhalb von acht Tagen einen Diözesanadministrator wählen, der das Bistum bis zum Amtsantritt eines neuen Bischofs leitet.

Leerer Stuhl: Auf dem sitzt der Papst bei seiner Generalaudienz / © Evandro Inetti (dpa)
Leerer Stuhl: Auf dem sitzt der Papst bei seiner Generalaudienz / © Evandro Inetti ( dpa )
Quelle:
KNA