Katholische Frauen fordern von Weltsynode Reformen

Wirksame Maßnahmen

Mehr Geschlechtergerechtigkeit wünschen sich nicht nur Frauen aus Deutschland von der katholischen Kirche. Weltweit wollen internationale Verbände die Gerechtigkeit zwischen den Geschlechtern während der Weltsynode in Rom einfordern.

Synodenteilnehmer beim Beginn der zweitägigen Einkehrtage vor der zweiten Sitzung der Weltsynode / © Alessia Giuliani/CPP (KNA)
Synodenteilnehmer beim Beginn der zweitägigen Einkehrtage vor der zweiten Sitzung der Weltsynode / © Alessia Giuliani/CPP ( KNA )

Der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) sieht in der Weltsynode eine historische Chance für Reformen in der katholischen Kirche. "Wir fordern Regelungen, die eine echte Mitbestimmung der Gläubigen ermöglichen, bischöfliche Macht kontrollierbar machen und wirksame Maßnahmen gegen Missbrauch fördern", erklärte Ute Zeilmann, Vizepräsidentin des KDFB, am Montag.

Der KDFB bemängelte eine fehlende Einbindung von Frauen aus Deutschland bei der Weltsynode im Vatikan (2. bis 27. Oktober). Mit dabei ist zwar die in Erfurt lehrende Kirchenrechtlerin Myriam Wijlens. Sie stammt aber nicht aus Deutschland, sondern aus den Niederlanden. Papst Franziskus hatte keine kirchliche Vertreterin aus Deutschland als Teilnehmerin für die Weltsynode im Vatikan benannt. Darüber hatte sich auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, enttäuscht gezeigt.

KDFB: Weltsynode soll konkrete Schritte einleiten

"Das ist eine verpasste Chance, um das Erleben einer geschwisterlichen Kirche zu fördern und Frauen als Multiplikatorinnen der Weltsynode zu gewinnen", so auch Regina Heyder, Vorsitzende der Theologischen Kommission des KDFB. Gerade im Reformprozess Synodaler Weg innerhalb der katholischen Kirche in Deutschland hätten viele Frauen durch ihre Arbeit zu profilierten Grund- und Handlungstexten beigetragen.

Der KDFB wies darauf hin, dass während der Synode viele internationale Frauenorganisationen in Rom präsent sein werden, um mit den Synodalen über die Themen Diakonat und Berufung zu sprechen. Zeilmann und Heyder betonten: "Die Weltsynode muss konkrete Schritte einleiten, um die Kirche gerechter, transparenter und partizipativer zu gestalten. Jede Gelegenheit sollte genutzt werden, um die dringend notwendige Erneuerung der Kirche voranzutreiben und die Teilhabe von Frauen umfassend zu stärken."

Weltsynode 2021-2024

Mit der Weltsynode hat Papst Franziskus in der katholischen Kirche etwas Neues geschaffen. Erstmals werden bei einer Synode Nicht-Bischöfe und Nicht-Priester im großen Umfang ein Stimmrecht haben, darunter auch Frauen.

Inhaltlich soll es vor allem um neue Wege der Mitwirkung der kirchlichen Basis bei wichtigen Entscheidungen in der katholischen Kirche gehen. Obwohl erstmals auch nicht geweihte Männer und Frauen ein Stimmrecht haben, handelt es sich kirchenrechtlich um eine Bischofssynode.

Eröffnung der Weltsynode im Oktober 2021 / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Eröffnung der Weltsynode im Oktober 2021 / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA