Papst Franziskus hat zwei persönliche Mitarbeiter für Flüchtlings- und Migrationsfragen ernannt. Das teilte der Vatikan am Mittwoch mit. Es handelt sich um den tschechischen Jesuiten und Menschenrechtsfachmann Michael Czerny (60) sowie um den italienischen Migrationsexperten Fabio Baggio (51), ebenfalls ein Ordensmann. Die beiden arbeiten künftig in der neuen Vatikanbehörde für Menschenrechte und Entwicklung, die offiziell am 1. Januar ihre Arbeit aufnimmt. Franziskus hatte angekündigt, die Abteilung für Flüchtlinge und Migranten vorerst persönlich zu leiten.
Die beiden Papst-Mitarbeiter erhalten den Rang eines Untersekretärs und gehören damit der Leitungsebene an. Czerny war früher Leiter des Menschenrechtszentrums an der Zentralamerikanischen Universität in San Salvador und nachfolgend Gründungsdirektor des afrikanischen Aids-Netzwerks der Jesuiten. Seit 2010 ist er Referent im Päpstlichen Menschenrechtsrat in Rom. Den anderen Leitungsposten übernimmt der italienische Scalabrini-Pater Baggio, seit 1995 als Migrationsexperte in Lateinamerika und Asien tätig und seit 2000 Leiter des Instituts für Migrationsfragen an der Päpstlichen Universität Urbaniana.
Mehrere Ressorts sollen zusammengeführt werden
Die Vatikanbehörde "für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen" soll die bisher getrennten Ressorts für Menschenrechte, Migration, Gesundheitsfragen und humanitäre Hilfe unter einem Dach zusammenführen. Leiter wird Kardinal Peter Kodwo Appiah Turkson, derzeit Präsident des Päpstlichen Rats für Gerechtigkeit und Frieden.
Das Profil der neuen Behörde war auch Thema bei der jüngsten Sitzung des Kardinalsrats, der den Papst bei der Kurienreform berät.