Papst fordert Freiheit und Offenheit anstatt Migrationsdruck

Appell zum 109. katholischen Weltflüchtlingstag

Papst Franziskus hat nach der Marseille-Reise erneut dazu aufgerufen, offene Gesellschaften für Flüchtlinge zu bilden. Er beklagt Fluchtdruck durch Armut, Krieg und Klimakrise. Der Papst fordert zudem Migrationsfreiheit statt -zwang.

Papst Franziskus am Fenster des Apostolischen Palastes beim Angelus-Gebet am 24. September 2023 im Vatikan / © Vatican Media/Romano Siciliani/KNA (KNA)
Papst Franziskus am Fenster des Apostolischen Palastes beim Angelus-Gebet am 24. September 2023 im Vatikan / © Vatican Media/Romano Siciliani/KNA ( KNA )

Er betonte, dass Armut, Krieg und die Klimakrise viele Menschen dazu zwängen, aus ihren Heimatländern zu fliehen. 

Papst plädiert für neue EU-Migrationspolitik

Deshalb seien alle aufgerufen, offene Gemeinschaften zu bilden, die jene aufnehmen, fördern, begleiten und integrieren, die an ihre Türen klopfen.

Papst Franziskus am Fenster des Apostolischen Palastes beim Angelus-Gebet am 24. September 2023 im Vatikan / © Vatican Media/Romano Siciliani/KNA (KNA)
Papst Franziskus am Fenster des Apostolischen Palastes beim Angelus-Gebet am 24. September 2023 im Vatikan / © Vatican Media/Romano Siciliani/KNA ( KNA )

Der Papst hatte während seiner Reise nach Marseille für eine neue Migrationspolitik in Europa plädiert und mehr legale Einreisemöglichkeiten gefordert.

Forderung nach Freiheit statt Zwang

Zum kirchlichen Weltflüchtlingstag betonte er, dass Migration eine freie Entscheidung sein sollte, aber für viele Menschen zu einem Zwang geworden sei.

Es müsse das Recht geben, in der Heimat zu bleiben, und Geflüchtete benötigten garantierte Möglichkeiten für ein würdiges Leben in den Aufnahmeländern.

Der katholische Welttag der Migranten und Flüchtlinge fand in diesem Jahr zum 109. Mal statt, mit dem Motto "Frei in der Entscheidung auszuwandern oder zu bleiben".

Lampedusa-Besuch von Papst Franziskus

Vor fast genau zehn Jahren besuchte Papst Franziskus die italienische Insel Lampedusa und erinnerte an die zahlreichen ertrunkenen Flüchtlinge im Mittelmeer. Erst wenige Monate war der Argentinier damals im Amt, als er am Südzipfel Europas die "Globalisierung der Gleichgültigkeit" geißelte. "Wir haben uns an das Leiden des anderen gewöhnt, es betrifft uns nicht, es interessiert uns nicht, es ist nicht unsere Sache", kritisierte Franziskus.

Papst Franziskus hält die Predigt während einer heiligen Messe am 8. Juli 2013 auf Lampedusa in Italien / © Vatican Media (KNA)
Papst Franziskus hält die Predigt während einer heiligen Messe am 8. Juli 2013 auf Lampedusa in Italien / © Vatican Media ( KNA )
Quelle:
KNA