Er äußerte sich in seiner am Donnerstag veröffentlichten Botschaft zum katholischen Weltfriedenstag. Es gebe jedoch auch Risiken, etwa gezielte Falschinformationen, die Anfälligkeit von Algorithmen für Vorurteile und Diskriminierung sowie den Einsatz Künstlicher Intelligenz im Krieg.
"Wir müssen uns der rasanten Veränderungen, die jetzt stattfinden, bewusst sein und sie so steuern, dass die grundlegenden Menschenrechte gewahrt bleiben und die Institutionen und Gesetze, die eine ganzheitliche menschliche Entwicklung fördern, respektiert werden", schreibt Franziskus.
Die Rechte derjenigen seien zu schützen, die Künstliche Intelligenz nutzen oder von ihr beeinflusst werden. Es müsse eine klare rechtliche Verantwortung etwa beim Einsatz von KI für Manipulation und Überwachung geben.
Mit auftretenden ethischen Fragen befassen
Der Papst fordert zudem Gremien, die sich mit neu auftretenden ethischen Fragen befassen. Diese müssten schon bei der Forschung an neuen Technologien berücksichtigt werden, ebenso bei Entwicklung, Produktion und Vermarktung. Dafür brauche es einen interdisziplinären Dialog, der auf eine "Algorethik" abzielen müsse. Zudem ergäben sich Herausforderungen für Bildung und Völkerrecht.
Zu neuartigen autonomen Waffensystemen erklärt der Papst: "Die Welt hat es wirklich nicht nötig, dass die neuen Technologien zu einer unfairen Entwicklung des Waffenmarktes und -handels beitragen und so den Wahnsinn des Krieges fördern. Auf diese Weise läuft nicht nur die Intelligenz des Menschen, sondern auch das Herz selbst Gefahr, immer 'künstlicher' zu werden."
Der Weltfriedenstag der katholischen Kirche findet seit 1968 am 1. Januar statt. Traditionell veröffentlicht der Papst vorab eine Friedensbotschaft mit einem jährlich wechselnden thematischen Schwerpunkt.