Papst fordert Waffenstillstand und Verhandlungen für Ukraine

Gebet für das "gemarterte Volk der Ukrainer"

Nach seiner Rückkehr aus Kanada hat Papst Franziskus "konkrete Schritte" zum Frieden in der Ukraine angemahnt. Der Handel mit Waffen, der als ein Interesse hinter dem Krieg stehe, sei ein Skandal.

Papst Franziskus erteilt seinen Segen, während er das Angelus-Mittagsgebet aus dem Fenster seines Studios mit Blick auf den Petersplatz spricht. / © Riccardo De Luca/AP (dpa)
Papst Franziskus erteilt seinen Segen, während er das Angelus-Mittagsgebet aus dem Fenster seines Studios mit Blick auf den Petersplatz spricht. / © Riccardo De Luca/AP ( dpa )

Der Papst hat dazu aufgerufen, die Kriegsgewalt in der Ukraine zu beenden und über konkrete Friedensschritte zu verhandeln. Angesichts der Zerstörungen und Schäden, die der Krieg täglich verursache - in der Ukraine wie auch weltweit, so Franziskus am Sonntag beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz, bleibe "als einzig vernünftige Sache", mit der Gewalt "aufzuhören und zu verhandeln". Es brauche "konkrete Schritte zum Frieden". Er bete weiterhin für das "angegriffene und gemarterte Volk der Ukrainer", dass Gott sie von der Geißel des Krieges befreien möge.

Bereits in seiner Auslegung des Sonntagsevangeliums, in dem es um menschliche Gier und Habsucht geht, hatte das Kirchenoberhaupt Kriegsinteressen kritisiert. "Wie viele Interessen stehen hinter einem Krieg! Einer davon ist sicherlich der Waffenhandel. Dieser Handel ist ein Skandal, mit dem wir uns nicht abfinden können."

Dank für Bußreise nach Kanada

Zuvor hatte der Papst sich bei all jenen bedankt, die seine "Buß-Pilgerreise" der vergangenen Woche nach Kanada ermöglicht haben: Regierungsbehörden, Oberhäuptern und Vertretern der indigenen Völker sowie den Bischöfen des Landes. Bei der Generalaudienz am kommenden Mittwoch wolle er mehr über seine Reise berichten.

Am Samstagmorgen war Franziskus von einer sechstägigen Reise in das nordamerikanische Land zurückgekehrt. Im Mittelpunkt des Besuchs standen Vergebungsbitten für kirchliche Beteiligung und Verantwortung im Unrechtssystem der Residential Schools. In diesen Internatsschulen waren über 100 Jahre lang insgesamt rund 150.000 indigene Kinder von ihren Familien getrennt, ihrer Kultur beraubt sowie vielfach misshandelt und missbraucht worden.

Quelle:
KNA