Papst Franziskus beginnt Asien-Reise

Für mehr Selbstbewusstsein im Glauben

Papst Franziskus ist am Mittwoch in Bangkok gelandet. Thailands Hauptstadt ist die erste Station seiner einwöchigen Asien-Reise. Der Vatikanbotschafter in Bangkok erhofft sich einen Impuls für die katholische Minderheit des Landes. 

Papst Franziskus winkt beim Einsteigen ins Flugzeug nach Thailand / © Alessandra Tarantino (dpa)
Papst Franziskus winkt beim Einsteigen ins Flugzeug nach Thailand / © Alessandra Tarantino ( dpa )

Begrüßt wurde der Papst von einem Mitglied des Kronrates in Vertretung des Königs, weiteren Regierungsvertretern sowie den thailändischen Bischöfen. Das offizielle Besuchsprogramm beginnt am Donnerstag.

Dann trifft Franziskus Ministerpräsident Prayuth Chan-o-cha und hält eine Ansprache vor Vertretern aus Politik, Diplomatie und Zivilgesellschaft. Anschließend ist eine Begegnung mit dem buddhistischen Oberhaupt in Thailand, Patriarch Ariyavongsagatanana IX., sowie König Maha Vajiralongkorn vorgesehen. Abends will Franziskus ein Krankenhaus besuchen. Am Freitag stehen Treffen vor allem mit der katholischen Minderheit und anderen christlichen Vertretern auf dem Programm.

 

Papstbesuch kann Mut machen

Der Vatikanbotschafter in Bangkok, Nuntius Erzbischof Paul Tschang In-Nam (70), erhofft sich vom Papstbesuch in Thailand einen Impuls für die katholische Minderheit des Landes. Das Kirchenoberhaupt könne Mut machen, den Glauben selbstbewusster zu verkünden, sagte der Diplomat dem Portal "Vatican News" kurz vor der für Mittwoch geplanten Ankunft von Papst Franziskus in der thailändischen Hauptstadt.

Die Katholiken bildeten in Thailand "eine kleine Minderheit in einem großen Ozean buddhistischer Mitbürger", beschrieb der Nuntius die Situation der ungefähr 400.000 katholischen Gläubigen in dem 69-Millionen-Einwohner-Staat.

Trotzdem leiste die Kirche einen entscheidenden Beitrag in der Gesellschaft: "Die katholische Kirche hat mehr als 370 katholische Schulen, von der Volksschule bis zur Universität." Auch wenn die Zahl der Katholiken niedrig sei, sei die Zahl jener, die an diesen Schulen ausgebildet würden, sehr viel höher. "Auch sind viele Gesundheitseinrichtungen in katholischer Hand: Krankenhäuser und Kliniken."

Vorurteile gegen Christen

Die größte Herausforderung für die Christen betreffe ihre eigene Glaubensidentität. Als kleine Gemeinschaft in einer buddhistischen Mehrheit falle es ihnen nicht leicht, ihren Glauben zu bezeugen. Auch gebe es Vorurteile gegenüber dem Christentum, berichtete der Erzbischof: "Das Christentum wird, auch heute noch, von einigen Menschen in Thailand als ausländische Religion wahrgenommen. Christwerden wird als eine Art 'Nein' zur eigenen Identität aufgefasst."

Botschaft gegen Atomwaffen

Im Mittelpunkt der Reise insgesamt stehen der Dialog mit fernöstlichen Religionen und der Frieden. "Die zerstörerische Kraft von Kernwaffen" dürfe "nie wieder in der Menschheitsgeschichte entfesselt" werden, sagte der Papst in einer vorab verbreiteten Videobotschaft. Katholiken sind in beiden Ländern eine Minderheit von weniger als einem Prozent.

Während seiner vier Tage in Japan will Franziskus eine Botschaft gegen Atomwaffen senden. Anschließend nimmt er in Hiroshima an einem interreligiösen Friedenstreffen teil und trifft Opfer der Katastrophe von Fukushima 2011. In Tokio wird der Papst vom neuen Kaiser Naruhito empfangen und besucht seine Ordensbrüder, die Jesuiten, die dort eine renommierte Hochschule betreiben.


Quelle:
KNA
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