Papst Franziskus beginnt USA-Reise

Volles Programm

Papst Franziskus beginnt am Mittwoch seine sechstägige USA-Reise. Franziskus war am späten Dienstagabend deutscher Zeit in Washington gelandet und vom Präsidenten gemeinsam mit seiner Frau Michelle empfangen worden.

Barack und Michelle Obama empfangen Franziskus / © Tony Gentile (dpa)
Barack und Michelle Obama empfangen Franziskus / © Tony Gentile ( dpa )

Die persönliche Begrüßung ist protokollarisch eine hohe Ehre. Ebenfalls anwesend auf der Luftwaffenbasis Andrews nahe der US-Hauptstadt waren unter anderen Vizepräsident Joe Biden mit seiner Familie und die Bürgermeisterin von Washington, Muriel Bowser. Von kirchlicher Seite hießen der Vorsitzende der US-amerikanischen Bischofskonferenz Erzbischof Joseph Kurtz und Washingtons Kardinal Donald Wuerl den Papst willkommen.

Am Nachmittag deutscher Zeit empfängt US-Präsident Barack Obama den Papst dann offiziell im Weißen Haus in Washington. Zu der Begrüßungszeremonie sind rund 20.000 Gäste geladen. Anschließend wollen sich Franziskus und Obama etwa eine Dreiviertelstunde privat unterhalten. Zuletzt hatten sich die beiden im März 2014 im Vatikan gesehen. Damals lud Obama den Papst zu einem Gegenbesuch in die USA ein.

Heiligsprechung des Franziskaner-Missionars Junipero Serra

Mittwochnachmittag steht auch die Heiligsprechung des Franziskaner-Missionars Junipero Serra (1713-1784) auf dem Programm. Die Aufnahme des aus Mallorca stammenden Ordensmanns in das katholische Verzeichnis der Heiligen gilt als Bestärkung der spanischsprachigen Christen, die rund ein Drittel der katholischen Gläubigen in den USA ausmachen.

Am Donnerstag will Franziskus als erster Papst vor dem US-Kongress in Washington sprechen. Anschließend besucht er ein Sozialzentrum und trifft mit Obdachlosen zusammen, bevor er nach New York weiterreist.

Rede vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen

Dort ist als weiterer Höhepunkt der Reise am Freitag eine Rede vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen in New York sowie der Besuch der Gedenkstätte "Ground Zero" vorgesehen. Am gleichen Tag will Franziskus eine katholische Schule in New York besuchen und mit Kindern und Migrantenfamilien zusammentreffen. Für den Abend ist eine große Messe im Madison Square Garden geplant.

Besuch des Weltfamilientags am Wochenende in Philadelphia

Anlass der insgesamt neuntägigen Reise ist der Besuch des achten katholischen Weltfamilientags am Wochenende in Philadelphia. Die Großveranstaltung geht auf eine Initiative von Papst Johannes Paul II. zurück und findet seit 1994 alle drei Jahre statt. Zu dem Abschlussgottesdienst mit Franziskus am Sonntag erwarten die Veranstalter mehr als eine Million Teilnehmer.

Reise nach Kuba endet ohne Treffen mit Regimegegnern

Nach seinem viertägigen Besuch auf Kuba sind die USA die zweite Station der bisher längsten Auslandsreise von Franziskus. Auf der kommunistisch regierten Karibikinsel hatte sich Franziskus für eine Normalisierung der Beziehungen zwischen Kuba und den USA stark gemacht. Zugleich forderte er im Beisein von Staatspräsident Raul Castro mehr Religionsfreiheit. Außer mit Raul Castro traf der Papst auch mit dessen Bruder und Vorgänger Fidel zusammen. Eine Begegnung mit Regimekritikern kam trotz der Bereitschaft des Papstes nicht zustande.

 

 

Quelle:
KNA