Aus Sicherheitsgründen hatten die Behörden das Gelände weiträumig abgesperrt. Die Kreuzwegandacht im Schein tausender Kerzen und Fackeln an dem antiken Amphitheater zählt zu den stimmungsvollsten Momenten der Osterfeierlichkeiten in Rom. Trotz der derzeit kühl-feuchten Witterung reisten dazu Christen aus Italien und der ganzen Welt an.
Die Meditationstexte zu den einzelnen Stationen, die den Weg Jesu zum Kreuz nachzeichnen, hatten in diesem Jahr Schüler einer römischen Oberschule verfasst. Darin beschrieben sie Gefühle und Gedanken junger Menschen angesichts des Leidens Jesu. So erinnerten sie an Gleichgültigkeit angesichts alltäglicher Ungerechtigkeit, an das Leid von Müttern wegen der Nöte ihrer Kinder, aber auch an Spott und Hass in den Sozialen Netzwerken und die Schwierigkeit, diese zu vergeben.
Mahnung vor Welt voller Kriege
Während der Feier trugen Gläubige ein schlichtes Holzkreuz aus dem Innern des Kolosseum hinauf auf den Palatin-Hügel. Dieses Jahr übernahmen diesen Dienst unter anderem die Schüler der römischen Schule mit ihrem Religionslehrer, eine syrische Familie, ein Mädchen im Rollstuhl, zwei aus dem Irak geflohene Ordensfrauen sowie der Bischofsvikar des Bistums Rom, Angelo De Donatis.
Papst Franziskus sprach in seinem Schlussgebet über die Scham der Alten, weil sie den Jungen eine zerbrochene Welt voller Kriege und Egoismus hinterließen. Zugleich betonte der Papst die christliche Hoffnung, die bis heute Menschen und Völker dazu inspiriere, Böses mit Gutem zu vergelten.