Papst Franziskus hat zum Jahresbeginn seinen Appell für einen Schuldenerlass für arme Länder erneuert. "Kein Mensch, keine Familie, kein Volk" dürfe durch Schulden erdrückt werden, sagte er beim Mittagsgebet am Neujahrstag auf dem Petersplatz. "Deshalb ermutige ich die Regierenden von Ländern mit christlicher Tradition, mit gutem Beispiel voranzugehen und die Schulden der ärmsten Länder so weit wie möglich zu erlassen oder zu reduzieren", wiederholte Franziskus eine zentrale Forderung zum gerade begonnenen "Heiligen Jahr" der katholischen Kirche.
Weiter dankte er am Weltfriedenstag "allen, die sich in den zahlreichen Konfliktgebieten für Dialog und Verhandlungen einsetzen" sowie für Gebete und Initiativen für den Frieden überall auf der Welt. "Beten wir, dass die Kämpfe an allen Fronten aufhören und dass Frieden und Versöhnung entschieden angestrebt werden." Er erinnerte an die "gemarterte Ukraine", an Gaza, Israel, Myanmar, Kivu (Demokratische Republik Kongo) und die vielen Völker im Krieg.
"Krieg ist immer eine Niederlage"
In der Sendung "A Sua Immagine" des italienischen Senders RAI 1 habe er Filmaufnahmen und Fotos der Kriegszerstörung gesehen, berichtete Franziskus. "Brüder und Schwestern, Krieg zerstört - immer! Krieg ist immer eine Niederlage, immer!", wiederholte er. Zugleich erinnerte er "an alle Mütter, deren Herzen voller Schmerz sind, weil ihnen ihre Kinder durch Gewalt weggenommen wurden». Und weiter: "Wie schön ist Frieden! Und wie unmenschlich ist der Krieg, der Müttern das Herz bricht", so der Papst.
Allen Menschen in Rom und auf der ganzen Welt, die über die Medien die Übertragung vom Petersplatz verfolgten, wünschte Franziskus alles Gute zum Neuen Jahr. Eigens dankte er Italiens Staatspräsidenten Sergio Mattarella (83) für seinen Gruß in seiner Botschaft an die Nation und versicherte ihn "von ganzem Herzen" seiner Gebete. "Frohes neues Jahr, Herr Präsident!", grüßte der Papst das Staatsoberhaupt, das seit Februar 2015 im Amt ist.