Papst Franziskus kritisiert Skandalgier von Medien

Gutes nicht unterschlagen

Papst Franziskus hat Skandalgier und Sensationslust von Medien kritisiert. Die Logik, "dass eine gute Nachricht keinen Eindruck macht und deswegen keine Nachricht ist", könne das Gewissen betäuben und Hoffnungslosigkeit verbreiten.

Papst Franziskus / © Paul Haring (KNA)
Papst Franziskus / © Paul Haring ( KNA )

Die Fixierung auf schlechte Nachrichten erzeuge einen "Teufelskreis der Angst" und eine "Spirale der Furcht", heißt es in der Papstbotschaft zum katholischen Weltmedientag, die am Dienstag veröffentlicht wurde.

Journalisten forderte der Papst auf, auch "gute Nachrichten" und Berichte anzubieten.

Konstruktive Kommunikation und Kultur der Begegnung

Franziskus betonte zugleich, dass es ihm keineswegs darum gehe, Leiden zu ignorieren und ein "Informationsdefizit zu fördern". Ebenso falsch sei ein "naiver Optimismus", der sich vom "Skandal des Übels" nicht anrühren lasse.

Es brauche eine konstruktive Kommunikation, die Vorurteile über den Anderen zurückweise und eine Kultur der Begegnung fördere, so der Papst. Journalisten sollten dazu beitragen, dass die Menschen die Wirklichkeit mit bewusstem Vertrauen anschauten.

Medien in der Verantwortung / © Sven Hoppe (dpa)
Medien in der Verantwortung / © Sven Hoppe ( dpa )

"Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir"

Der 1963 ins Leben gerufene katholische Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel wird in vielen Ländern am ersten Sonntag vor Pfingsten begangen. Das diesjährige Thema lautet: "'Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir' - Hoffnung und Zuversicht verbreiten in unserer Zeit".

In Deutschland fällt der Tag traditionell auf den zweiten Sonntag im September. Der Papst veröffentlicht seine Botschaft zu diesem Thementag jährlich zum 24. Januar, dem Fest des heiligen Franz von Sales (1567-1622); er ist Patron der Journalisten.

Botschaft der Ermutigung

Weiter erklärt Franziskus in seiner Botschaft, bereits die Vorväter im Glauben hätten den menschlichen Geist mit einer Mühle verglichen, die vom Wasser bewegt niemals angehalten werden könne.

Wörtlich fährt er fort: "Mein Anliegen ist, dass diese Botschaft alle jene erreicht und ermutigt, die sowohl im Beruf als auch in den persönlichen Beziehungen jeden Tag viele Nachrichten 'mahlen', um denen ein wohlriechendes und gutes Brot anzubieten, die sich von den Früchten ihrer Kommunikation ernähren."

Welttag der sozialen Kommunikationsmittel

In Deutschland wird der Welttag der sozialen Kommunikationsmittel jeweils am zweiten Sonntag im September begangen. Seit dem Konzilsdekret "Über die sozialen Kommunikationsmittel" (Inter mirifica, 1963) gehört der Welttag zum Gesamtprogramm der pastoralen Erneuerung.

Die Konzilsväter erhofften sich von der Einführung eines solchen "Welttags" die Möglichkeit, dem Apostolat der Kirche in der Öffentlichkeit die ideelle und materielle Unterstützung der Gläubigen zu sichern und ihm damit auch mehr Nachdruck zu verleihen.

Symbolbild Soziale Medien / © Primakov (shutterstock)
Quelle:
KNA