Papst Franziskus würde gerne nach China reisen. Wenn er eingeladen werde, sei er bereit, das Land zu besuchen, sagte Franziskus in einem Interview der spanischen Tageszeitung "El Pais", das am Samstagabend auf Spanisch veröffentlicht wurde. Die chinesische Seite wisse das, so der Papst. Franziskus hatte wiederholt den Wunsch geäußert, in das kommunistische Land zu reisen.
Der Vatikan und China unterhalten keine vollen diplomatischen Beziehungen. Das Verhältnis ist schwierig, weil die Regierung in Peking dem Papst die freie Ernennung von Bischöfen verweigert und die Kirche unter strenger staatlicher Aufsicht steht. Eine vatikanisch-chinesische Kommission, die sich alle drei Monate trifft, verhandelt derzeit über diese Fragen. In internationalen Medien wird seit längerem über einen bevorstehenden Durchbruch der Verhandlungen spekuliert.
Katholiken in China
Franziskus sagte dazu in dem Interview, es gebe einen intensiven Dialog. Zur Situation der katholischen Kirche in China sagte er, die Kirchen seien voll. Man könne dort seine Religion praktizieren.
Die Katholiken in China sind gespalten in eine von Peking kontrollierte, vom Vatikan aber nicht anerkannte offizielle Kirche und eine papsttreue Untergrundkirche. Etliche Bischöfe der staatstreuen Kirche wurden allerdings im Nachhinein vom Vatikan anerkannt.
Papst wünscht Chinesen und Vietnamesen ein gutes Neues
Papst Franziskus hat Chinesen, Vietnamesen und anderen Völkern in Fernost zu ihrem Neujahrsfest Glückwünsche übermittelt. Er wünsche allen, die sich darauf vorbereiten, dass in den Familien, Respekt vor dem Anderen und uneigennützige Hilfe gelehrt würden, sagte er am Sonntag auf dem Petersplatz. So könne sich die "Freude der Liebe" in den Familien und in der gesamten Gesellschaft ausbreiten.
Nach dem Mondkalender beginnt am 28. Januar unter anderem für Chinesen und Vietnamesen das neue Jahr. Sowohl zu China als auch zu Vietnam unterhält der Vatikan keine vollen diplomatischen Beziehungen. Die Neujahrsgrüße des Papstes zum neuen Mondjahr haben bereits Tradition.