Papst Franziskus wirbt für demokratisches Miteinander

"Verlockung des Populismus"

In der Kirche hält der Papst von Demokratie nicht viel, denn "synodales" Beraten sei etwas anderes als die Mehrheitsbeschlüsse eines Parlaments. Doch in der weltlichen Politik wirbt Franziskus für Demokratie. 

Papst Franziskus wirbt für Schuldenerlass / © Andrew Medichini (dpa)
Papst Franziskus wirbt für Schuldenerlass / © Andrew Medichini ( dpa )

Papst Franziskus wirbt für eine konsens-orientierte Demokratie: Im Vorwort zu einem am Sonntag erscheinenden Buch schreibt er, der Demokratie wohne der "große und unbestreitbare Wert" des Miteinanders inne. Zugleich warnte er vor der "Verlockung des Populismus" angesichts der Schwierigkeit von Demokratien, "die Komplexität der heutigen Zeit zu bewältigen". 

Vatikanische Medien berichteten am Samstag vorab über das Buch.  Sein Demokratieverständnis erläuterte der Papst mit den Worten: "Die Probleme, mit denen wir konfrontiert sind, sind die Probleme von allen und betreffen alle. Der demokratische Weg ist, sie gemeinsam zu diskutieren und zu wissen, dass diese Probleme nur gemeinsam gelöstwerden können." 

"Friedenspolitik statt Aufrüstung"

Weiter betonte er: "Das Risiko ist der fruchtbare Boden, auf dem die Freiheit keimt." Eine bloße Zuschauerrolle einzunehmen, sei "nicht nur unethisch, sondern auch unklug". Als aktuelle Herausforderungen für demokratische Gesellschaften nannte Franziskus unter anderem Arbeitslosigkeit, Aufnahme und Integration von Migranten sowie niedrige Geburtenraten. 

Eine "authentische Friedenspolitik" müsse "die Kunst der Verhandlung und nicht die Aufrüstung an die erste Stelle" setzen.  Das Buch "Al Cuore della Democrazia" (Im Herzen der Demokratie) erscheint anlässlich des Besuchs des Papstes in Triest, wo er am Sonntag zum Abschluss der 50. Sozialwoche der Katholiken in Italien erwartet wird. 

Der Band enthält Texte des Papstes zu politischen Themen aus den vergangenen elf Jahren, das Vorwort hat er neu verfasst.

Gemeinsames Wort der katholischen Ost-Bischöfe

2024 ist ein Jahr der Wahlen. Die Wahlen zum Europäischen Parlament, zu den Landtagen von Brandenburg, Sachsen und Thüringen sowie auf kommunaler Ebene fordern unsere Verantwortung. Wir stehen als Gesellschaft national wie auch auf europäischer Ebene vor großen und komplexen Herausforderungen. Deren Folgen spüren wir schon jetzt. Ihre Bewältigung verlangt uns viel ab.

Ein Delegierter der AfD wartet auf den Beginn der Europawahlversammlung. / © Klaus-Dietmar Gabbert (dpa)
Ein Delegierter der AfD wartet auf den Beginn der Europawahlversammlung. / © Klaus-Dietmar Gabbert ( dpa )
Quelle:
KNA