Jesus lehre seine Jünger, sich "ohne Umschweife und besondere Anreden, sondern einfach mit dem Wort 'Vater'" an Gott zu wenden. Zugleich sei das Vaterunser in der konkreten Lebenswirklichkeit des Menschen verwurzelt, wie etwa mit der Bitte um das tägliche Brot.
Gott wolle nicht, "dass wir Bitten und Anliegen unterdrücken, sondern dass jedes Leid, jede Sorge sich zum Himmel erhebt", sagte der Papst. "Glauben bedeutet, um Hilfe zu rufen." Gott sei Vater und wünsche, "dass seine Kinder ihm ohne Angst alles sagen können, auch das, was im Leben verdreht und unverständlich ist", sagte Franziskus.
Das Gebet selbst beinhalte gewissermaßen schon die Rettung, weil es von der Verzweiflung befreie, nicht an einen Ausweg aus unerträglichen Situationen zu glauben, so der Papst. Das Beten habe seinen Ort überall da, "wo ein Mensch Hunger hat, weint, kämpft, leidet und die Frage nach dem 'Warum' stellt".