Papst Franziskus hat dazu aufgerufen, künftig am 9. November an die "Alltagsheiligen" in der katholischen Kirche zu erinnern. Er wolle damit keinen neuen Tag im liturgischen Kalender einführen, heißt es in einem am Samstag vom Vatikan veröffentlichten Brief an die Gemeinden weltweit. Es gehe um die "Alltags-" und "Nebenan"-Heiligen, an denen die Kirche auf der ganzen Welt immer reich gewesen sei. Die Gemeinden sollten erstmals am 9. November 2025, dem Fest der Einweihung der Lateranbasilika (324), an lokal bedeutsame Persönlichkeiten erinnern, die Vorbilder für Christen vor Ort seien.
Eheleute, Männer und Frauen
"Jeder kann in vielen Menschen, denen er auf seinem Weg begegnet ist, Zeugen der christlichen Tugenden von Glaube, Hoffnung und Nächstenliebe erkennen", so Franziskus. Als Beispiel nennt er treue Eheleute, Männer und Frauen, die in verschiedenen Berufen ihre Familien unterstützen, junge Menschen, die Jesus mit Begeisterung folgen, Priester, Ordensfrauen und -männer, die durch ihr Leben im Glauben ein Vorbild seien. Auch dürfe man die Armen, Kranken und Leidenden nicht vergessen, die in ihrer Schwäche bei Gott Halt finden.
Die Christen sollten sich vom Beispiel der offiziell selig- und heiliggesprochenen Menschen inspirieren lassen, an die an festgelegten Tagen des Kirchenjahres erinnert wird, schreibt Franziskus. Ihm erscheine es jedoch wichtig, dass alle Teilkirchen an einem bestimmten Tag auch der "Diener Gottes" ihrer eigenen Region gedenken.