Damit gäben die Benediktiner vielen Menschen jeder Herkunft und Kultur die Möglichkeit, ein Leben in Harmonie mit Gott und der Schöpfung zu finden, sagte der Papst vor benediktinischen Äbten, Mönchen und Ordensschwestern im Vatikan. Immer weniger Menschen fänden heute die Zeit, Gott zu suchen.
Franziskus lobte auch deren Einsatz für die Pflege der katholischen Liturgie, für Bildung, Ökumene und den interreligiösen Dialog. "Ich ermutige euch, dieses wichtige Werk für Kirche und Welt fortzusetzen", sagte Franziskus. Er äußerte sich zum 125. Jubiläum der Gründung der Benediktinischen Konföderation. Angeführt wurde die Delegation von deren Abtprimas, dem US-Amerikaner Gregory Polan.
"Christus ist in jedem Pilger und Bedürftigen"
Mit ihrer Konzentration auf Gebet, Arbeit und Studium lieferten sie den tatkräftigen Beweis, dass ein Leben in geistiger Versenkung den Dienst am Nächsten nicht ausschließe, so Franziskus. In jedem Pilger und jedem Bedürftigen begegne ihnen Jesus Christus. Indem sie diese Menschen aufnähmen, leisteten sie ein wertvolles Werk für die Neuevangelisierung.
Auch Ordensgründer Benedikt von Nursia (um 480-547) habe in einer Zeit der Krise von Werten und Institutionen gewirkt, so der Papst weiter. Die heutigen Benediktiner setzten sein Werk fort, zwischen dem Heiligen Geist und dem weltlichen "Geist des Teufels" zu unterscheiden.
Mehr als 1.500 Benediktiner in Deutschland
Die Benediktiner sind die älteste heute noch bestehende klösterliche Bewegung der katholischen Kirche im Westen. Der Orden geht zurück auf die Regel des heiligen Benedikt. In seiner heutigen Form wurde er 1893 von Papst Leo XIII. (1878-1903) gebildet. Die sogenannte Benediktinische Konföderation ist ein Zusammenschluss selbstständiger Klosterverbände, der sogenannten Kongregationen.
Die Benediktinische Konföderation zählt gegenwärtig rund 7.350 Mönche sowie rund 15.400 Nonnen und Schwestern in der ganzen Welt. Im deutschen Sprachraum gibt es mehr als 1.500 Angehörige des Ordens. Das Ordenskürzel lautet "OSB" und steht für "Ordo Sancti Benedicti".