In einer der größten Krisenregionen des Südsudan hat Papst Franziskus ein neues Bistum errichtet.
Wie der Vatikan am Mittwoch mitteilte, übergab er die Leitung der Diözese Bentiu im Norden des Landes an Bischof Christian Carlassare. Seit 2022 steht der italienische Ordensmann offiziell dem Bistum Rumbek vor.
Bei Attentat schwer verletzt
Ursprünglich war seine Bischofsweihe schon im Jahr zuvor geplant, doch wurde der heute 46-Jährige bei einem Attentat schwer verletzt.
Mehrere Täter hatten ihn kurz nach seiner Ernennung durch den Papst im Schlaf überfallen und ihm in beide Beine geschossen. Als Motiv galt ein kircheninterner Streit. Drei Männer sitzen für die Tat im Gefängnis.
Mit Bentiu steigt die Zahl der Bistümer im jüngsten Land der Erde auf 8. Zuvor gehörte das rund 38.000 Quadratkilometer umfassende Gebiet zum Bistum Malakal. Carlassare wird Oberhirte von gut 620.000 Katholikinnen und Katholiken. In der Seelsorge arbeiten 11 Priester.
Die Region ist besonders stark vom Klimawandel betroffen. Überschwemmungen zerstörten die Existenzen der Bewohner und erhöhten die Zahl der Binnenvertrieben im Land drastisch.
Papst hat das Land 2023 besucht
Zudem fliehen Menschen vor Konflikten und Gewalt in andere Teile des seit 2011 vom Sudan unabhängigen Landes. Vertriebene des bis 2018 andauernden Bürgerkrieges leben seit Jahren unter menschenunwürdigen Bedingungen in Flüchtlingscamps. Aufgrund des Konflikts im Nachbarland Sudan fliehen weitere Menschen in den Südsudan und verstärken die ohnehin schon katastrophale humanitäre Situation.
Anfang 2023 reiste Papst Franziskus in das Land, um den Friedens- wie Demokratisierungsprozess weiter zu unterstützen. Mit anschließenden Besuchen hochrangiger Vatikan-Vertreter und Vermittlungsgesprächen zwischen den Oppositionsgruppen verfolgt der Heilige Stuhl sein Engagement weiter, etwa für die ersten demokratischen Wahlen Ende des Jahres.
Im September 2023 erhob Franziskus Erzbischof Stephen Ameyu von Juba zum ersten Kardinal im Südsudan.