Papst hofft auf eigene Vermittlerrolle im Ukrainekrieg

"Frieden ist machbar"

Papst Franziskus will weiter im Ukrainekrieg vermitteln. Auf dem Rückflug von seiner dreitägigen Ungarnreise nach Rom sagte er: "Frieden ist machbar, wenn Kanäle geöffnet werden, nicht wenn man sie verschließt."

Papst Franziskus spricht mit mitreisenden Journalisten / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus spricht mit mitreisenden Journalisten / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

In diesem Kontext würdigte er die Haltung des Ex-Außenamtschefs des Moskauer Patriarchats. Franziskus hatte den russisch-orthodoxen Metropoliten von Ungarn, Erzbischof Hilarion, in Budapest getroffen.

Metropolit Hilarion Alfejew (r.) mit Papst Franziskus / © Stefano Dal Pozzolo/Romano Siciliani (KNA)
Metropolit Hilarion Alfejew (r.) mit Papst Franziskus / © Stefano Dal Pozzolo/Romano Siciliani ( KNA )

Hilarion habe stets den Kontakt mit ihm gepflegt, er sei ein intelligenter Mann, der sich stets um Fortschritte in den Beziehungen bemüht habe. Auch der scheidende russische Botschafter beim Heiligen Stuhl sei ein großartiger und nobler Diplomat.

Auf Papstreise über Frieden gesprochen 

Der Papst bestätigte, dass er in Budapest mit mehreren Gesprächspartnern über das Thema Frieden geredet habe. Er bedauerte, dass der Gesprächskanal zum russischen Patriarchen Kyrill derzeit unterbrochen sei.

Papst Franziskus spricht vor Bischöfen bei einem Open-Air Gottesdienst am 30. April 2023 auf dem Kossuth-Lajos-Platz in Budapest, Ungarn. / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus spricht vor Bischöfen bei einem Open-Air Gottesdienst am 30. April 2023 auf dem Kossuth-Lajos-Platz in Budapest, Ungarn. / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Weiter sagte der Papst zu einer möglichen Vermittlung zwischen der Ukraine und Russland: "Ich bin bereit, alles Notwendige zu tun. Es ist eine Mission im Gang, wenn sie öffentlich ist, werde ich darüber sprechen."

Hilfe für entführte ukrainische Kinder 

Zudem werde sich der Heilige Stuhl an den Bemühungen um eine Rückkehr von ukrainischen Kindern beteiligen, die nach Russland entführt worden seien. Dies sei eine Frage der Humanität.

Der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal hatte das katholische Kirchenoberhaupt bei einem Treffen vergangene Woche dabei um Unterstützung gebeten.

Auch am Gefangenenaustausch beteiligt 

Außerdem bestätigte Franziskus, dass der Vatikan über diplomatische Kanäle auch am Austausch von Gefangenen zwischen den beiden Kriegsparteien beteiligt gewesen sei.

Vatikandiplomatie

Der Heilige Stuhl unterhält derzeit diplomatische Beziehungen zu 183 Staaten weltweit. Hinzu kommen die EU und der Souveräne Malteserorden. 88 Staaten sowie die EU und der Malteserorden lassen ihre Botschafter beim Heiligen Stuhl in Rom residieren. Ferner sind die Arabische Liga, die Internationale Organisation für Migration und das UN-Hochkommissariat für Flüchtlinge UNHCR mit eigenen Gesandten beim Vatikan vertreten.

Vatikanflagge zwischen USA-Flaggen / © Michael Reynolds (dpa)
Vatikanflagge zwischen USA-Flaggen / © Michael Reynolds ( dpa )
Quelle:
KNA