Er bekräftigte aber seine Hoffnung auf eine Wiederaufnahme von Verhandlungen. Hierfür müssten sich alle internationalen Akteure einsetzen, statt "die Sinnlosigkeit des Krieges" anzuheizen. "Wie kann man nicht verstehen, dass Krieg nur Zerstörung und Tod bringt, die Menschen auseinandertreibt, Wahrheit und Dialog tötet?", klagte der Papst.
In der Ukraine ist indes die Hoffnung groß, dass der Papst bald in das Kriegsland reist. Der griechisch-katholische Kiewer Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk hatte jüngst zu Gebeten für einen baldigen Besuch von Papst Franziskus aufgerufen.
Steht eine Papstreise in die Ukraine bevor?
Papst Franziskus könnte nach Angaben des vatikanischen Außenministers Erzbischof Paul Gallagher noch im August in die Ukraine reisen. Das Kirchenoberhaupt sei überzeugt, "dass ein Besuch eine positive Wirkung haben könnte", sagte Gallagher im italienischen Fernsehen. Vorbereitet würde eine solche Reise allerdings erst nach der Rückkehr des Papstes aus Kanada Ende Juli. Zudem, so der Außenbeauftragte des Vatikan, hänge es davon ab, wie es dem Papst gesundheitlich gehe. Auch Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin bekräftigte, dass weitere Reisepläne erst nach der Kanada-Reise getroffen würden.
Zuvor hatte es in der Ukraine Irritationen gegeben, da Franziskus zuerst nach Moskau und dann nach Kiew reisen wollte. Im Gegensatz zum Kreml hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den Papst mehrfach öffentlich nach Kiew eingeladen. Zuletzt hatte 2001 Papst Johannes Paul II. (1978-2005) das Land besucht. Nach Russland reiste bislang noch kein Papst in der Geschichte.
Die ukrainische griechisch-katholische Kirche ist die größte katholische Ostkirche mit nach eigenen Angaben weltweit mehr als fünf Millionen Mitgliedern. In der orthodox geprägten Ukraine bekennen sich knapp zehn Prozent der Bevölkerung zu ihr. Die Kirche untersteht dem Papst.