Mehr denn je brauche die erschöpfte Zivilbevölkerung Hilfe und Beistand. Auch verlangte er die Achtung der Menschenrechte in Syrien. "Es ist Zeit, dass die Waffen endgültig schweigen und die internationale Gemeinschaft sich aktiv dafür einsetzt, dass eine Lösung auf dem Verhandlungsweg gefunden und das zivile Zusammenleben in diesem Land wieder hergestellt wird", sagte der Papst.
Auch auf den Terror in Europa ging Franziskus in seiner Weihnachtsbotschaft vor dem Segen "Urbi et orbi" ein. Ausdrücklich bat er um Frieden für jene, "die verletzt wurden oder einen geliebten Menschen verloren haben durch grausame Terrorakte, die im Herzen vieler Länder und Städte Angst und Tod gesät haben".
Weiter erinnerte das 80-jährige Kirchenoberhaupt an Hungernde, Migranten und Flüchtlinge sowie Opfer von Menschenhandel. Ganze Völker litten "wegen der wirtschaftlichen Ambitionen Weniger und wegen der unersättlichen Gefräßigkeit des Götzen Geld".
Es ist das vierte Weihnachtsfest, das Franziskus als Oberhaupt von weltweit 1,2 Milliarden Katholiken feiert. Der Papstsegen "Urbi et orbi" von der Mittelloggia des Petersdoms gehört zu den Höhepunkten der Feierlichkeiten. Rund 120 Sendeanstalten übertrugen die Zeremonie live.
Hohe Sicherheitsvorkehrungen
Auf dem Petersplatz versammelten sich bis zum Beginn der Feier weniger Menschen als sonst. Um den Vatikan herrschten hohe Sicherheitsvorkehrungen. An den Einlasskontrollen bildeten sich lange Schlangen. Franziskus betonte, die Herrschaft Jesu gründe sich nicht auf Stärke und Reichtum, sondern sei eine Herrschaft der Liebe und des Dienstes. Sie sei eine Macht, die Feinde versöhne und das Böse in Gutes verwandle.
Israelis und Palästinenser ermutigte er, ein neues Kapitel aufzuschlagen, in dem Hass und Vergeltung dem Willen zu gegenseitigem Verständnis wichen. Die Bevölkerungen im Irak, in Libyen und im Jemen rief er zu Einheit und Zusammenhalt auf. Mit Blick auf Nigeria beklagte er, dass Terroristen sogar Kinder ausnutzten, um Schrecken und Tod zu verbreiten. Für den Südsudan und Kongo bat er um Versöhnung und Dialog.
In der Ostukraine bedürfe es "dringend einer gemeinsamen Willensanstrengung", um der Bevölkerung zu helfen und übernommene Verpflichtungen zu erfüllen. Kolumbien möge einen "neuen und mutigen Weg des Dialogs und der Versöhnung" gehen, sagte der Papst. Um eine Beilegung der Spannungen bat er auch für Venezuela, Myanmar und die beiden koreanischen Staaten.