Papst kritisiert Diskriminierung von Behinderten

Mentalitätswechsel gefordert

Papst Franziskus hat eine Diskriminierung von Behinderten in der katholischen Kirche kritisiert. Noch immer würden in einigen Fällen Menschen mit Handycap der Zugang zu den Sakramenten verweigert.

Franziskus während eines Treffens mit Behinderten / © Paul Haring/CNS photo (KNA)
Franziskus während eines Treffens mit Behinderten / © Paul Haring/CNS photo ( KNA )

Papst Franziskus hat eine Diskriminierung von Behinderten in der katholischen Kirche kritisiert. Es sei traurig, dass den Betroffenen in einigen Fällen weiter der Zugang zu den Sakramenten verwehrt werde, heißt es in einem Redetext, den der Vatikan am Samstag verbreitete. In der Kirche müsse eine Mentalität herrschen, die Behinderten Schutz vor Vorurteilen, Ausgrenzung und Verdrängung biete, fordert der Papst darin.

Oft werde eine Verweigerung der Sakramente mit dem Hinweis begründet, Behinderte verstünden ohnehin nicht, worum es gehe, so Franziskus weiter. Ein anderes Argument sei, Behinderte bräuchten die Sakramente gar nicht. Wer sich so äußere, habe jedoch den Sinn der Sakramente nicht verstanden und verhindere eine vollständige Einbindung von Behinderten in die kirchliche Gemeinschaft, betonte der Papst.

Stärker in Gottesdienste einbinden

Franziskus forderte zugleich eine stärkere Berücksichtigung von Behinderten in Gottesdiensten. Sie könnten durch Gesang und Gesten ihren eigenen Beitrag dazu leisten. Die katholische Kirche kennt sieben Sakramente: Taufe, Kommunion, Ehe, Beichte Krankensalbung, Weihe und Firmung. Der Papst nennt in seiner Ansprache keine konkreten Sakramente. Infrage kommen dürften vor allem Kommunion, Beichte und Ehe.

Franziskus ließ den Redetext an Teilnehmer einer Konferenz über Behindertenseelsorge der Italienischen Bischofskonferenz austeilen. Während der Audienz selbst antwortete er auf Fragen seiner Gäste.


Quelle:
KNA