Papst kritisiert hohe Rüstungsausgaben

"Die wahren Schlachten der Zivilisation schlagen"

Papst Franziskus hat sich erneut gegen hohe Rüstungsausgaben ausgesprochen. Es werde jenen weggenommen, denen es sowieso schon am Nötigsten fehle. Das sei ein Skandal, sagte er zu Mitgliedern der Hilfsorganisation "Ho avuto sete".

Symbolbild Rüstungsausgaben / © Baiploo (shutterstock)
Symbolbild Rüstungsausgaben / © Baiploo ( shutterstock )

Wenn viel Geld für Waffen ausgegeben werde, fehle es an anderer Stelle, so das Kirchenoberhaupt im Vatikan. Statt Kriege zu führen, sollten die Menschen ihre Kräfte bündeln, um gemeinsam "die wahren Schlachten der Zivilisation zu schlagen", forderte er weiter. Dazu zählten der Kampf gegen Hunger und Durst, Krankheiten und Epidemien, Armut und Menschenhandel.

Zugang zu Trinkwasser sei wichtiger

Besonders wichtig sei der Zugang zu sauberem Trinkwasser, so der Papst. Dies sei ein vorrangiges Thema für die gesamte internationale Gemeinschaft.

Die Freiwilligenorganisation "Ho avuto sete" (Ich hatte Durst) setzt sich mit ihren Projekten hauptsächlich für sauberes Trinkwasser ein. Tätig sind sie vor allem in Subsahara-Afrika mit den Schwerpunkten Burkina Faso, Benin, Südsudan, Malawi und Tansania. Dort bauen sie unter anderem Brunnen und Wassersysteme. 2022 feiert die Organisation aus dem italienischen Modena ihr zehnjähriges Bestehen.

Waffenhandel in Zahlen

In ihren Rüstungsexportbericht stellen die beiden großen Kirchen einige Zahlen zum Waffenhandel vor:

Deutschland ist viertgrößter Waffenexporteur der Welt und hatte zuletzt einen Anteil von 5,8 Prozent im Handel mit Großwaffen.

Die weltweit 100 größten Rüstungskonzerne verkauften 2017 Waffen und militärische Dienstleistungen im Wert von 398,2 Milliarden US-Dollar (349,6 Milliarden Euro). Das waren 2,5 Prozent mehr als 2016 und 44 Prozent mehr als im Jahr 2002.

Deutsche Rüstungsexporte in "Drittländer" sind 2017 gestiegen / © Philipp Schulze (dpa)
Deutsche Rüstungsexporte in "Drittländer" sind 2017 gestiegen / © Philipp Schulze ( dpa )
Quelle:
KNA
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