Maßgeblich für das Engagement sei die Fähigkeit von Frauen, "die Realität mit einem kreativen Blick und einem zärtlichen Herzen zu erfassen", sagte das Kirchenoberhaupt am Mittwoch im Vatikan. Dies sei ein "Privileg allein der Frauen", so der 86-jährige Argentinier.
Anlässlich des Weltfrauentags sprach Franziskus den mehreren Tausend Teilnehmerinnen der wöchentlichen Generalaudienz auf dem Petersplatz seinen besonderen Segen zu.
Kritik an Lohnunterschieden
In einem Vorwort zu einer Studie der Stiftung Centesimus Annus Pro Pontifice und des Verbands katholischer Forschungseinrichtungen Sacru kritisiert Franziskus außerdem Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern. Die immer noch bestehenden Ungleichheiten seien "eine große Ungerechtigkeit", schreibt der Papst.
Das Portal Vatican News berichtete vorab über die Untersuchung, die am Freitag vorgestellt wird. Frauen hätten Anspruch auf gleiche Entlohnung wie Männer, so das Kirchenoberhaupt weiter.
Franziskus fordert ein gemeinsames Eintreten aller, um "Männern und Frauen in jedem Kontext gleiche Chancen zu eröffnen". Zugleich betont er die Unterschiede der Geschlechter: "Frauen denken anders als Männer; sie sind aufmerksamer gegenüber dem Umweltschutz; ihr Blick ist nicht auf die Vergangenheit, sondern auf die Zukunft gerichtet."
"Haben noch nicht erkannt, was Frauen in der Kirche bedeuten"
Laut Franziskus wollen Frauen immer Frieden. Das liege daran, dass "Frauen wissen, dass sie unter Schmerzen gebären, um eine große Freude zu erreichen: Leben zu schenken und weite, neue Horizonte zu eröffnen."
Auch die Kirche könne von einer Aufwertung der Frauen profitieren, so der Papst. "Wir haben noch nicht erkannt, was Frauen in der Kirche bedeuten, und wir beschränken uns nur auf den funktionalen Aspekt. Aber die Rolle der Frauen in der Kirche geht weit über das Funktionale hinaus. Daran müssen wir weiter arbeiten."