Papst nach Kolumbien aufgebrochen

Unterwegs Richtung Bogota

Papst Franziskus ist am Vormittag zu einem fünftägigen Kolumbienbesuch aufgebrochen. Es sei eine "etwas spezielle Reise", mit der er Kolumbien vor allem helfen wolle, auf seinem Friedensweg voranzugehen, sagte er auf dem Flug nach Bogota.

Papst Franziskus besteigt Flugzeug / © Gregorio Borgia (dpa)
Papst Franziskus besteigt Flugzeug / © Gregorio Borgia ( dpa )

Zugleich lud Franziskus zum Gebet für das Nachbarland Venezuela ein. Dieses müsse zu einer "guten Stabilität" und zu einem Dialog mit allen finden, sagte er. In Kolumbiens Hauptstadt Bogota wird der Papst am Abend mitteleuropäischer Zeit von Staatspräsident Manuel Santos erwartet.

Es ist die 20. Auslandsreise von Franziskus und seine fünfte Reise als Papst nach Lateinamerika. Kurz vor der Abfahrt aus dem Vatikan hatte der Papst im Gästehaus Santa Marta noch zwei Familien getroffen, deren Wohnung bei den jüngsten Waldbränden nahe Roms abgebrannt war. Um sie kümmert sich auch der päpstliche Almosenmeister.

Versöhnung im Mittelpunkt der Reise

Im Mittelpunkt der Kolumbienreise, auf der er insgesamt rund 21.000 Kilometer zurücklegen wird, steht die nationale Versöhnung nach dem jahrzehntelangen blutigen Konflikt zwischen dem Staat und der linken FARC-Guerilla. Weitere Themen des bis Sonntag dauernden Programms sind der Einsatz der Kirche für die Armen, der Schutz bedrohter Naturräume, innerkirchliche Erneuerung, Menschenrechte und soziale Gegensätze in Kolumbien.

Der Papst reist auf Einladung von Präsident Santos und den kolumbianischen Bischöfen in das lateinamerikanische Land. Eine Begegnung mit Vertretern der FARC ist offiziell nicht vorgesehen.

Begrüßung durch Präsident Santos

Bei seiner Ankunft wird Franziskus laut Programm von Santos und dessen Ehefrau Maria Rodriguez de Santos auf dem militärischen Teil des Hauptstadtflughafens willkommen geheißen. Zwei Kinder in Landestrachten überreichen dem Papst Blumen. Anschließend fährt Franziskus im offenen Papamobil, einem umgebauten Chevrolet Traverse, knapp eine Stunde in sein Quartier in der Vatikanbotschaft. Entlang der 15 Kilometer langen Strecke durch Bogota rechnen die Veranstalter mit Hunderttausenden Schaulustigen.

Keine Panzerung der Wagen

Trotz allgemein hoher Sicherheitsvorkehrungen verzichteten die Techniker beim Papamobil nach Herstellerangaben auf ausdrücklichen Wunsch des Papstes auf jegliche Panzerung. Das Fahrzeug besitzt einen Glasaufbau als Wetterschutz, der aber nach drei Seiten offen ist.

Franziskus stehen in Bogota, Villavicencio, Medellin und Cartagena insgesamt drei baugleiche Chevrolets zur Verfügung. Einem Firmensprecher zufolge unterscheiden sie sich nur in einem Detail: Ein Wagen enthält ein Bildnis der Madonna als Patronin Kolumbiens, der zweite trägt eine Plakette des heiligen Diakons Laurentius, der sich im 3. Jahrhundert in Rom besonders der Armenfürsorge widmete; im dritten Papamobil ist der Spruch "Gefertigt mit Liebe von kolumbianischen Händen" angebracht.


Quelle:
KNA