Papst nimmt Rücktritt von Lyons Kardinal Barbarin an

Fehlenede Perspektive

Papst Franziskus hat das Rücktrittsangebot des französischen Kardinals Philippe Barbarin angenommen. Ein erstes Angebot Barbarins nach einer Verurteilung wegen Nichtanzeige von Missbrauchsfällen 2019 hatte der Papst noch abgelehnt.

Kardinal Philippe Barbarin / © Guillaume Poli (KNA)
Kardinal Philippe Barbarin / © Guillaume Poli ( KNA )

Der Erzbischof von Lyon wollte zunächst den Ausgang eines Berufungsverfahren abwarten. Nachdem Barbarin Ende Januar in zweiter Instanz freigesprochen worden war, sah er nach eigener Aussage dennoch für sich keine Perspektive mehr an der Spitze des Erzbistums. 

Noch am Tag der Urteilsverkündigung sagte er, er wolle sein Schicksal in die Hand des Papstes legen. Das Erzbistum Lyon hatte Barbarin seit 2002 geleitet. 

Kirche in Frankreich

Die katholische Kirche in Frankreich zählt zu den traditionsreichsten und geistesgeschichtlich wichtigsten in Europa. Marksteine ihrer reichen Geschichte sind etwa für das christliche Mittelalter die Taufe von Frankenkönig Chlodwig, die Reichskirche Karls des Großen ("Charlemagne"), die großen Ordensbewegungen und das "Zeitalter der Kathedralen"; weiter die Religionskriege des 16./17. Jahrhunderts, die nationalkirchliche Strömung des "Gallikanismus", die Aufklärung und die Französische Revolution. Zu Frankreichs Kulturerbe gehören ungezählte Klöster und Kathedralen von Weltrang.

Französische Fahne / © Rick Hawkins (shutterstock)
Quelle:
KNA