Papst nimmt Rücktritt von Münsters Bischof Genn nach 75. Geburtstag an

Will Aufgaben noch zu Ende führen

16 Jahre lang hat Bischof Felix Genn das Bistum Münster geleitet. Kurz nach seinem 75. Geburtstag hat der Papst seinen Rücktritt angenommen. Für den Vatikan möchte Genn aber noch einige Zeit weiter arbeiten.

Bischof Felix Genn bei Papst Franziskus / © Romano Siciliani (KNA)

Papst Franziskus hat den Rücktritt des Münsteraner Bischofs Felix Genn angenommen. Dies gab der Vatikan am Sonntagmittag bekannt. Genn wurde vergangenen Donnerstag 75 Jahre alt und erreichte damit die für Bischöfe vorgesehene Altersgrenze. Seinen Rücktritt hatte er dem Papst bereits im vergangenen Jahr angeboten.

Der gebürtige Eifeler Genn war 16 Jahre lang Bischof von Münster, zuvor leitete er sechs Jahre lang das Bistum Essen. Von 1999 bis 2003 war er vier Jahre lang Weihbischof in Trier. Am Sonntagnachmittag feiert das Bistum Münster Genns 75. Geburtstag mit einem Gottesdienst im Dom zu Münster sowie einem Empfang in der Halle Münsterland.

Bischof Genn ist Mitglied der vatikanischen Bischofsbehörde. Dort will er laut eigener Aussage noch bis zum Ende der fünfjährigen Amtszeit im Jahr 2029 weiter arbeiten. Außerdem koordiniert Genn eine Arbeitsgruppe der Weltsynode, die dem Papst Vorschläge für eine bessere Auswahl von Bischofskandidaten machen soll. Auch diese Aufgabe wolle er gern zu Ende führen, so Genn in einem Interview mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

Nachfolger in einigen Monaten erwartet

Bis zur Amtseinführung eines neuen Bischofs wird das Bistum Münster von einem Übergangsverwalter geleitet. Der sogenannte Diözesanadministrator wird vom 16-köpfigen Domkapitel gewählt, darf aber keine grundlegenden Veränderungen vornehmen. Ein Nachfolger für Bischof Genn wird erst in mehreren Monaten erwartet.

Dazu sendet das Domkapitel nach Beratung mit 16 Laienvertretern aus dem Bistum Namensvorschläge nach Rom; auch andere Bischöfe aus dem Gebiet des sogenannten Preußenkonkordats (Deutschland nördlich der Main-Linie) tun dies. Daraus stellt der Vatikan eine Dreierliste zusammen; aus dieser wiederum wählt das Münsteraner Domkapitel den neuen Bischof, den der Papst dann ernennt.