Papst plant Änderungen in Kardinalsrat und Güterverwaltung

"Keine Köpfe rollen lassen"

Papst Franziskus hat personelle Änderungen im Kardinalsrat für die Kirchenreform angekündigt. Er wolle aber "keine "Köpfe rollen lassen". Das fünfjährige Bestehen des Kardinalsrats sei ein Anlass, ihn "ein bisschen zu erneuern", so der Papst.

Papst Franziskus spricht mit Beratergruppe / © Osservatore Romano (dpa)
Papst Franziskus spricht mit Beratergruppe / © Osservatore Romano ( dpa )

In dem Neuner-Gremium sitzt auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx. Einzelheiten nannte Franziskus laut der Nachrichtenagentur Reuters (Sonntag) nicht. Das Kirchenoberhaupt gab an, auch die Spitze der zentralen Güterverwaltung erneuern zu wollen.

Zeit für Erneuerung

Das fünfjährige Bestehen des Kardinalsrats sei ein Anlass, ihn "ein bisschen zu erneuern", sagte der Papst in dem vor einer Woche geführten, abschnittsweise veröffentlichten Exklusiv-Interview.

Von den neun Kardinälen des Rats sind zwei unter besonderem öffentlichen Druck. George Pell, Leiter des vatikanischen Wirtschaftssekretariats, steht in seinem Heimatland Australien wegen Missbrauchsvorwürfen vor Gericht. Dem Chilenen Francisco Javier Errazuriz werfen Missbrauchsopfer vor, als Erzbischof von Santiago die Strafverfolgung sexueller Vergehen behindert zu haben. Beide Kardinäle bestreiten ein Fehlverhalten.

Wechsel in der Güterverwaltung

Nach den Worten von Franziskus soll es auch einen Wechsel in der Güterverwaltung des Heiligen Stuhls geben. Deren Präsident Kardinal Domenico Calcagno habe seinen altersbedingten Rücktritt bereits angeboten, sagte der Papst laut Reuters. Franziskus sprach sich in dem Zusammenhang für einen Mentalitätswandel aus.

Während er die internen Reformen der einst skandalumwitterten Vatikanbank als gelungen bewertete, äußerte sich der Papst besorgt über die Immobilienverwaltung. Dort gebe es "keine Transparenz", sagte er. Ob sich daran etwas ändere, hänge von der Güterverwaltung Apsa ab.


Wollen miteinander sprechen: Papst Franziskus und Kardinal Marx / © Osservatore Romano (KNA)
Wollen miteinander sprechen: Papst Franziskus und Kardinal Marx / © Osservatore Romano ( KNA )
Quelle:
KNA