Papst Franziskus fliegt am Mittwoch von Edmonton nach Quebec, der zweiten Station seiner sechstägigen Kanadareise. In der Hauptstadt der gleichnamigen Provinz wird das Kirchenoberhaupt von Kanadas Generalgouverneurin Mary Simon zu einem Höflichkeitsbesuch begrüßt. Anschließend trifft er Premierminister Justin Trudeau zu einem Gespräch.
Am späten Nachmittag (Ortszeit, 22.45 Uhr MESZ) ist eine Ansprache vor Vertretern von Regierung, Indigenen sowie des Diplomatischen Corps geplant. In Quebec stehen am Donnerstag eine Messe in der Wallfahrtskirche Sainte-Anne-de-Beaupre sowie eine Begegnung mit Bischöfen, Priestern, Ordensleuten und anderen Seelsorgern auf dem Programm.
Buß-Reise
Anlass und Mittelpunkt des päpstlichen Reise ist die Verantwortung der katholischen Kirche im System der kanadischen Residential Schools. In den Internatsschulen wurden rund 100 Jahre lang insgesamt 150.000 indigene Kinder und Jugendliche von ihren Familien getrennt, ihrer Kultur beraubt und vielfach misshandelt.
Dabei geht es auch um die Rolle der Kirche im gesamten System der Kolonialisierung und Zwangsassimilierung indigener Menschen an die Kultur europäischer Einwanderer. Am Montag hatte der Papst deswegen ausführlich um Vergebung und Entschuldigung gebeten. Zur Aufarbeitung kirchlichen Versagens fordern Indigenen-Vertreter noch weitere Schritte.