Er rief die Gläubigen am Mittwochabend zum Fest der Bekehrung des Apostels Paulus auf, sich ihn und seinen unbeugsamen Mut zum Vorbild zu nehmen, "damit wir im Gebet, im Dienst, im Dialog und in der Zusammenarbeit auf jene volle Einheit hin wachsen, die Christus wünscht".
Abschluss der Gebetswoche für die Einheit der Christen
Bei dem traditionellen Abendgebet zum Abschluss der Gebetswoche für die Einheit der Christen forderte das katholische Kirchenoberhaupt auch gemeinsames Engagement gegen Krieg, Gewalt und Ungerechtigkeit.
Angesichts der verschiedenen Formen von Verachtung und Rassismus, von gleichgültigem Missverstehen und frevelhafter Gewalt, reiche allein ein Anklagen nicht aus. "Man muss auch vom Bösen ablassen, vom Bösen zum Guten übergehen", so Franziskus. "Gott fordert uns zur Veränderung auf."
Der Ökumene-Verantwortliche des Vatikans, Kardinal Kurt Koch, dankte dem Papst für sein ökumenisches Engagement. Koch betonte, dass Frieden die Frucht der Gerechtigkeit sei. Das gelte auch für die ökumenischen Bemühungen. "Wir Christen werden untereinander Frieden finden, wenn wir nicht nur auf unsere eigenen Rechte schauen, sondern auch dankbar die Gaben und Reichtümer schätzen, die der Heilige Geist anderen Kirchen und Gemeinschaften anvertraut hat", so der Kardinal.
Zahlreiche Vertreter christlicher Kirchen beteiligt
An der ökumenischen Vesper nahmen zahlreiche Vertreter christlicher Kirchen und Gemeinschaften teil, darunter Metropolit Polykarpos für das Ökumenische Patriarchat und der Leiter des Anglikanischen Zentrums in Rom, Erzbischof Ian Ernest.
Eine interreligiöse Delegation aus der Ukraine war ebenfalls anwesend. Den Mitgliedern dieses Pan-Ukrainischen Rates der Kirchen und religiösen Organisationen bekundete Papst Franziskus seine "tief empfundene Solidarität".
Die Gebetswoche wird weltweit ökumenisch gefeiert, in der nördlichen Hemisphäre zwischen dem 18. und 25. Januar. In diesem Jahr stand sie unter dem biblischen Motto "Tut Gutes! Sucht das Recht!".