Der heilige Franz von Assisi (1181-1226), Gründer des nach ihm benannten Ordens, habe mit einem neuen Blick auf arme und ausgestoßene Menschen geschaut, schrieb das Kirchenoberhaupt in einer am Samstag veröffentlichten Botschaft an das Generalkapitel des Ordens. "Wenn ihr eure Vision erneuern wollt, dann geht von diesem neuen Blick auf die armen und marginalisierten Geschwister aus", riet Papst Franziskus.
"Lasst sie einfach eure Nähe spüren"
Dabei lasse sich auch die "Beziehung zu Christus und zu anderen Menschen zu intensivieren", so der Papst. Insbesondere die Krise der Pandemie sei für gläubige Menschen eine wichtige Gelegenheit, "uns neu bewusst zu werden, dass wir nur Pilger und Gäste auf Erden sind und mit leichtem Gepäck reisen sollten". Genauer riet er den Ordensmännern: "Geht auf Männer und Frauen zu, die an Leib und Seele leiden. Seid ihnen demütig und geschwisterlich nahe, ohne große Reden - lasst sie einfach eure Nähe spüren."
Bei ihrem zweiwöchigen Generalkapitel in der Nähe von Rom, das noch bis Sonntag dauert, berieten die Delegierten des weltweiten Ordens über künftige Einsatzfelder und weitere Perspektiven. Am vergangenen Dienstag bestimmte das Generalkapitel zudem einen neuen Oberen. Für zunächst sechs Jahre wurde der Italiener Massimo Fusarelli (58) zum neuen Generalminister gewählt. Fusarelli ist Nachfolger des US-Amerikaners Michael Anthony Perry, der den Orden mit seinen weltweit gut 13.000 Mitgliedern seit 2013 leitete.