Papst ruft zu friedlicher Lösung in Bergkarabach auf

"Zum Wohle der Menschen"

Papst Franziskus hat zu einer friedlichen Lösung im Konflikt zwischen Aserbaidschan und Armenien aufgerufen. Während seiner Generalaudienz prangerte Franziskus außerdem erneut den Umgang mit Afrika an und sprach von Ausbeutung.

Papst Franziskus während der Generalaudienz / © Alessandra Tarantino (dpa)
Papst Franziskus während der Generalaudienz / © Alessandra Tarantino ( dpa )

Zur Lage in Bergkarabach betonte Franziskus, die beteiligten Parteien und die internationale Gemeinschaft müssten zum Wohle der Menschen und aus Respekt vor menschlichem Leben die Waffen niederlegen und eine friedliche Lösung suchen.

Generalaudienz des Papstes

Jeden Mittwoch findet – zumeist vormittags um 10:30 Uhr – eine sogenannte Generalaudienz (Mittwochaudienz) des Papstes auf dem Petersplatz vor dem Petersdom statt. In den Wintermonaten und bei schlechtem Wetter findet sie in der Vatikanischen Audienzhalle statt. Während der Corona-Pandemie wurde sie aus der Bibliothek gestreamt.

Generalaudienz in Rom / © Alfred Diebold
Generalaudienz in Rom / © Alfred Diebold

Das autoritär geführte Aserbaidschan hatte am Dienstag eine Militäroperation zur Eroberung Bergkarabachs begonnen. Die Region liegt auf dem Staatsgebiet des mehrheitlich muslimischen Landes, wird aber größtenteils von christlichen Armeniern bewohnt. Seit den 1990er Jahren kommt es dort immer wieder zu Kämpfen.

Papst fordert Ende der Ausbeutung Afrikas 

Erneut rief der Papst auf dem Petersplatz zur Beendigung einer Ausbeutung Afrikas auf. "Hört auf, Afrika zu ersticken: Es ist kein Bergwerk, das man ausbeuten, kein Gebiet, das man ausplündern kann", sagte er bei der Generalaudienz. Ähnlich hatte er sich bereits Ende Januar während einer Reise in den Kongo geäußert.

Bei der Generalaudienz erinnerte Franziskus an den katholischen Missionar Daniele Comboni (1831-1881). Der Ordensgründer und Bischof war vor allem in Afrika tätig. Dort sei er Zeuge des Horrors der Sklaverei geworden, sagte der Papst. Sklaverei mache den Menschen zu einem Objekt, dessen Wert darauf reduziert werde, für jemanden oder etwas nützlich zu sein.

Von vielen Konflikten zerrissen

Wie Kolonialismus gehöre Sklaverei noch nicht der Vergangenheit an, kritisierte Franziskus. Afrika werde heute von vielen Konflikten zerrissen. Die politische Ausbeutung des Kontinents habe den Weg für einen wirtschaftlichen Kolonialismus geebnet, der ebenso versklavend sei. Wirtschaftlich entwickeltere Länder verschlössen vor dieser Tragödie oft Augen, Ohren und Mund.

Quelle:
KNA